Sonntag, 26. August 2007

Peru

Schon kurze Zeit nach dem Bericht aus Venezuela kommt nun etwas von unseren ersten Tagen in Peru. Da staunt ihr wohl? hihi

Nach unserer Ankunft in Lima wurden wir mit einem Schild mit unserem Namen darauf am Flughafen abgeholt. Wir kamen uns schon ganz schoen wichtig vor. Aber es war nicht die Besonderheit unserer Person, sondern nur eine Sicherheitsmassnahme des Hostels. Nicht zuletzt musste uns der Fahrer ein Codewort nennen. Ja, Lima ist schon ein ganz schoen gefaehrliches Pflaster.
Nach 2 Tagen im Hostel und der Besichtigung von Miraflores, dem sichersten Stadtteil in Lima, ist dann auch schon ein neuer Mitreisender, zumindest fuer die naechsten 4 Wochen, in Lima angekommen. Ab dem 12.08. ist Markus, einige von euch werden ihn vielleicht noch von unserer gemeinsamen Zeit in Zwickau kennen, mit uns unterwegs. Im Gepaeck hat er jede Menge Plaene und natuerlich gute Laune.
Weitere zwei Tage in Lima vergehen mit einer groben Plaung der naechsten 4 Wochen. Fuer Frank und mich war es schon etwas ungewoehnlich so weit im voraus zu planen, aber wir haben uns, flexibel wie wir eben sind, gerne darauf eingelassen.
Am 15.08. ging es dann auf nach Pisco, dort sollte uns die Halbinsel Paracas und das Naturschutzgebiet erwarten. Leider war das nicht alles, was uns dort auf uns wartete.
Nach der Ankunft ging es nach einem kurzen Stopp in unserem Hostel gleich auf eine kleine Tour ins Naturschutzgebiet. Mit Ellen und Kyra aus den Niederlanden haben wir uns zu fuenft in das Taxi gequetscht. Frank hat dann im Kofferraum Platz genommen.
Bei der der Rueckkehr zum Hostel war es schon finster. Und nach kurzer Zeit im Zimmer merke ich, wie auch alle anderen, dass sich der Zimmerboden bewegt. Ich schaue zu Markus und frage ihn, ob er so sehr auftrampeln muss. Die Antwort kommt schnell und kurz: "Ich bin das nicht!" Und der Boden faengt immer mehr an zu vibrieren. Keine 5 Sekunden spaeter schreie ich nur noch: "Raus hier!" und bin auch schon auf dem Gang. Markus und Frank im Laufschritt hinter mir. Wir erreichen die kleine Terasse von unserem Hostel und ich merke, dass auch sie schwankt. Obwohl mir nicht so recht klar ist, was da gerade passiert stuermen wir alle auf die Strasse. Doch auch da gibt es keine Ruhe, die Erde BEWEGT sich! Oh Gott, was ist hier nur los?!
Die Zeit kann ich nicht einschaetzen, aber spaeter begreifen wir, dass das Erdbeben, welches um 18:39 in der Kuestenregion um Pisco stattgefunden hat, ca. 3 Minuten die Erde zum Beben gebracht hat. Es ist schrecklich, der Strom ist ausgefallen und somit herrscht Finsternis, Wasser hoert man in unserem Hostel rauschen und das Schlimmste ist das Schreien der Leute um uns. Keiner weiss, wohin wir gehen sollen, alles ist in Aufruhr. Autos fahren durcheinander, die Menschen wollen nur noch weg. Aber wohin??? Und all unser Zeug ist auch noch im Hostel?! Wir versammeln uns also mit Ellen, Kyra und noch anderen Touristen, zwei Maedels aus Oesterreich, auf einem kleinen Dorfplatz. Nichts ist in der Naehe, was umfallen koennte und auch einige Einwohner von Paracas sind da. Sie beruhigen uns und sich so gut es eben geht, wenn die Erde immer wieder nachbebt. Ein schreckliches Gefuehl! Es herrscht eigentlich nur noch Chaos, keiner weiss so richtig, was man tun soll.
Nachdem in unserem Hostel Taschenlampen zu sehen sind, beschliessen wir zurueck zu gehen und unsere Sachen zu holen. Ein komisches Gefuehl ist es schon, da das Haus wirklich sehr geschwankt hat! Wir eilen also ins Zimmer und sammeln alles so gut es eben geht zusammen und schon sind wir wieder auf dem Weg zum Dorfplatz, der uns am sichersten erscheint. Bevor wir das Haus betreten haben, haben wir uns grob versichert, ob nicht irgendwelche grossen Risse in den Waenden des Hauses sind, aber am Haus konnte man nichts erkennen, so dass es fuer uns sicher erschien, noch mal reinzugehen. Frank hat sein Gepaeck im Haus gelassen, hat er fuer sich als das Beste empfunden und selbst entschieden. Am Dorfplatz sind keine Ellen, Kyra oder andere Touristen mehr da. Jetzt sind wir also mit unsren bescheidenen Spanischkentnissen mit den Locals allein. Ploetzlich hoeren wir wie jemanden "Agua, Agua" schreien. Nicht noch das, ein Tsunami!? Die Panik dort ist riesig und alle Leute laufen nur noch vom Wasser weg. Jetzt heisst es schnell die Rucksaecke aufhuckeln und die Beine in die Hand. Auch die Einwohner fluechten jetzt in den hinteren Teil des Dorfes, obwohl er auch nicht unbedingt weiter vom Wasser entfernt ist und auf der gleichen Hoehe liegt. In der Dunkelheit koenen wir schliesslich einen kleinen Huegel erkenne, auf dem sich schon andere Menschen versammelt haben. Das ist also unser Ziel!
Auf dem Berg angekommen finden wir zum Glueck auch die anderen Touristen wieder. Es ist echt schoen und erleichternd, wieder englische Stimmen zu hoeren. Irgendwie kommt man sich nicht mehr ganz so verloren vor. Wir warten eine ganze Weile auf dem Berg und alle Leute schauen gebannt zum Meer. Wir es einen Tsunami geben? Ist der Huegel ueberhaupt hoch genung? keiner weiss es und Polizei, Feuerwehr oder der peruanische Hilfsdienst ist nicht in sicht, soweit die hier soweit existent sind. Wir wissen zu der Zeit jedoch nicht, dass es Pisco, ca. 15 km entfernt, noch viel schlimmer getroffen hat und die Einsatzkraefte wahrscheinlich dort am arbeiten sind. Nach ca. 3 Stunden kommen von den Mitarbeitern des Hotel Paracas, dass nur 200 Meter von unsrem Haus entfernt war, die ersten Decken und auch Nachrichten. Wir erfahren, dass es ein sehr schweres Erdbeben war und das es eine Tsunamiwarung fuer die Kueste von Peru gibt. Die Decken sind bitter noetig, da die meisten Leute all ihr Hab und Gut in den Hausern gelassen haben und sich nur wenige getrauen von dem Huegel runter, zurueck in das Dorf zu gehen.
Wir erfahren auch, dass eine Evakuierung der Touristen geplant ist, alles von den Mitarbeitern der Hotel Paracas. Ohne die waeren wir in dieser Nacht echt aufgeschmissen gewesen!
Alle Touristen bleiben nun zusammen und warten auf die Kleinbusse, die nach 2 Stunden in der bittern Kaelte auf dem Huegel eintreffen. Alle sind gluecklich und stuermen die Autos. Also sitzen teilweise 12 anstatt 9 in einem Auto, aber das ist auf der naechtlichen Fahrt nach Ica allen egal. Dort, weit weg vom Meer beziehen wir im Hotel Las Dunas, welches zum Teil erdbebensichere Raeume besitzt, fuer die restliche Nacht Quartier. An Schlaf ist dabei am Anfang antuerlich nicht zu denken. Aber nach einigen Tees und Gespraechen ueber das Erlebte werden dann doch die meisten muede und legen sich zumindest hin.
Die Nacht ist jedoch kurz und schon nach Sonnaufgang beginnen sich die meisten Touristen schon zu organisieren. Zwei Frauen aus Oesterreich haben die Botschaft informiert, darafhin will die Botschaft einen Flug von Ica nach Lima organisieren. Wir entscheiden uns ersteinmal in dem Hotel zu bleiben und die neusten Nachrichten abzuwarten.
Nach und nach treffen immer schlimmere Nachrichten ein: In Ica grosse Zerstoerungen, ebenso in Pisco. Das Hotel Paracas ist zerstoert und die Strasse von Lima nach Pisco ist auch schwer beschaedigt. Doch nach Sueden sollen keine Probleme mit den Strassen bestehen. Also beschliessen wir nach Sueden zu fahren, was ja eh unser Plan war.
Wir lernen Paula und Manfred kennen, ein Paar aus Ulm, die im Hotel Paracas waren. Fuer sie geht an dem Tag nach dem Erdbeben die Tour ebenfalls nach Sueden weiter. Wir vereinbaren also ein Mitfahrt in ihrem Van, wenn moeglich. Abfahrtszeit unbekannt, da alles erst besorgt werden muss( Fahrer und Auto).
In der Zwischenzeit machen sich Frank mit ein paar Einheimischen, und Paula und Manfred mit einenm Kleinbus eines Tourveranstalters auf die gefaehrliche Reise zurueck nach Paracas um das Gepack von Manfred, Paula, Frank, Ellen und Kyra zu holen. Vielleicht war ja kein Wasser da und das Haus steht noch?! Alle kommen wohlbehalten und mit fast dem gesamten Gepack zurueck und kurze Zeit spaeter sitzen wir schon im Kleinbus nach Nasca. Alle sind gluecklich, dass es dann doch so glimpflich ausgegangen ist. Frank hat in Paracas das Gepaeck aus dem Hostel geschafft, was gar nicht so leicht war, da das Hostel verschlossen und dieses Dorf fast ausgestorben war. Doch Dank Kletterkunst und Improvisation ist er dann doch ins Hostel gekommen und hat das Gepaeck bekommen. Das Hotel Paracas war schon a bisserl in Mitleidenschaft gezogen worden, doch es hielt sich noch in Grenzen und war nicht so schlimm, wie es in der Nacht vorher von einigen erzaehlt wurde. Unser Hostel hatte auf den ersten Blick keinerlei Schaeden zu verzeichnen gehabt, dank der massiven Bauweise. Aber der Anblick war des kleinen Ortes Paracas war schon nicht so angenehm, aber es hielt sich dort wirklich sehr in Grenzen. Von Tsunami oder so war keine Spur, lediglich das Meer ist a bisserl ueber die Ufer getreten, so dass einige Wege und Felder direkt am Strand etwas bewaessert wurden. Ist also alles noch ´mal gut gegeangen. Auf der Fahrt nach Nazca muessen wir auch durch Ica und koennen einige betroffen Gebauede erkennen. Die Kirche und einige Teile der Altstadt. Frank erzaehlt uns waehrend der Fahrt, wie es Paracas und unserem Hostel aussah. Keine grosen Zerstoerungen, aber keine Menschen sind in dem Dorf. Wahrscheinlich bestand noch immer Angst vor einem Tsunami. Kurz vor der Abfahrt vom Hotel in ICA haben wir mal kurz daheim angerufen und bescheid gesagt, dass alles OK ist und sich niemand Sorgen machen braucht.

In Nasca erwatet uns ein fast normales Leben. Gerade mal 150 km entfernt, geht das Leben scheinbar unberuehrt weiter. Aber ganz so unberuehrt ist es doch nicht. Es gibt keinen Strom in der Stadt und damit kein Wasser. Ausserdem laufen in der Stadt Hilfsaktionen. Es werden Kleider, Decken und Wasser gesammelt. Wir ziehen in ein neues Hostel und muessen doch immer wieder davon sprechen, welches Glueck wir doch gehabt haben. Mir persoenlich ist es im ersten Stock und letzten Zimmer im Gang des Hostels nicht so richtig wohl. Bei jedem Gebaude was ich betrete schau ich nach den Zeichen die ein Sicherheitszone im Falle eines Erdbebens markieren. Diese ist im Hostel jedoch weit weg.... Da die letzte Nacht und der Tag jedoch anstrengend war schlafen wir alle schnell in unseren Schlafsaecken ein.

Am naechsten Tag steht der Flug ueber die beruehmten Linien von Nasca an. Irgendwie muss das Leben doch weiter gehen, so verrueckt das auch ist!
Die Linien sind fuer uns nicht so interessant wie der Flug an sich. Wir sitzen zu fuenft in einem kleinen Flugzeug und sind hautnah am Fluggeschehen dabei. Jede kleine Turbolenz merken wir und die verrueckten Flugmanoever, von einer Linkskurve ein schneller Wechsel zur Rechtskurve, lassen manchen im Flugzeug den Atem anhalten.Nach 30 Minuten ist es schon wieder vorbei, ich weiss aber, dass ich versuchen werde noch mal mit einer Cesna zu fliegen!
Den Rest des Tages verbringen wir mit Warten auf unsren Bus, der uns um 21:45 von Nasca nach Arequipa, weiter im Sueden und ca. 75 km von der Kueste entfernt, bringen soll. Also um 19:00 in der Nasca wieder die Lichter angehen, ist in der Stadt die Erleichterung zu hoeren und auch zu spueren! Auf den Strassen sind die Bewohner wieder unterwegs und es wird viel mehr gelacht. Es war schoen, so viele froehliche Menschen zu sehen.
Ab 21:30 sind wir am Busterminal und warten auf unseren Bus, der leider erst um 1:00 eintrifft. Die Beschaedigungen an der Panamaricana zwischen Lima und Pisco sind scheinbar sehr gross. Im Busterminal muessen wir dann auch noch das letzte der zahlreichen Nachbeben mitmachen. Bei einer Staerke von 5,6 bewegt sich mein Stuhl schon ganz schoen und ich bin gleich wieder auf Alarmbereitschaft.
Auf der Nachtfahrt fuehle ich mich im Bus sicherer wie in einem Haus. Der Bus kann nicht zusammenbrechen.... Trozdem ist nicht viel Schlaf moeglich und so wird es nach dem Bezug unseres Zimmers im hostel La Reyna ein ruhiger Tag und wir gehen frueh ins Bett. Nach 3 Tagen stecken uns die Ereignisse noch immer ganz schoen in den Knochen.
Am naechsten Tag geht es ausgeschlafen und frohen Mutes zur Stadtbesichtigung. Markus ist wie seit einer Woche schon unsere Fotograf und haelt fast jedes Bild fest. Ich muss leider am Mittag aufgeben und das Krankenhaus aufsuchen. Mein Magen macht mir schon seit einer Woche Probleme und nach Verstaendigung mit Haenden und Fuessen und einer kurzen Unterscuhung bekomme ich zwei Pillen die nach dem Essen genommen auch helfen.
Am naechsten Tag geht es fuer Frank und Markus zu einer 3 taegigen Trekking Tour in den Colca Canyon, mit 3450 Metern uebrigens der zweittiefste der Welt!
Frank und Markus brechen frueh um 8 Uhr auf und fahren erst mal ca 6 h mit einem Bus von Arequipa via Chiyay nach Cabanaconde. Dort gibt es Mittagessen und anschliessend ca. 1000 Hm Abstieg in das Canyon-Tal. Am spaeten Nachmittag angekommen in einem kleinen Dorf werden wir dort die Nacht verbringen. Fernab der Zivilisation, ohne Elektrizitaet. Sind sechs Leute Gruppe plus Guide und wirklich ein super Team. Am naechsten Tag dann frueh um 8 Uhr Aufbruch und erst mal ein kleiner Anstieg von ca. 300 Hm. Dann durch kleine Doerfer entlang des Flusses gewandert und gegen mittag wieder in das Tal des Canyons abgestiegen. Gegen mittag haben wir dann schon unser Nachtlager erreicht und der Nachmittag stand dann voll und ganz im Zeichen des Relaxens. Waren in einer Oase inmitten des Canyons. Schon sehr spektakulaer gewesen, das Ganze. Dort gab es einen Pool und wir hatten keinerlei Probleme, den Nachmittag dort zu verbringen. Abends ging es dann schon um ca. 20 Uhr ins Bett, da der Abmarsch fuer den naechsten Morgen fuer 3 Uhr veranschlagt war. Am naechsten Morgen ging es fast puenktlich los und wir machten erst mal so ca. 1000 Hm, um wieder aus dem Canyon herauszukommen. Um ca. 6 Uhr morgens waren wir dann wieder in Cabanaconde und dort gab es erst mal Fruehstueck. Um 8 ging dann der local-bus in Richtung Chivay. Auf dem Weg fuer ca. 1 h Aufenthalt beim Cruz del Condor, der Touri-Attraktion schlechthin hier. Die riesigen Voegel waren schon sehr beeindruckend, doch aufgrund der vielen Touris war es dann doch nicht so toll dort. Am spaeten Nachmittag waren wir dann wieder zurueck in Arequipa und es hat uns gefreut, dass es André mittlerweile wieder besser geht. Am naechsten Tag sind wir dann mit einem local-bus nach Puno am Titicacasee gefahren. Vorgestern sind wir dann ueber die Grenze nach Bolivien und seit zwei Tagen nun in La Paz. Diese Stadt ist schon sehr beeindruckend, und wenn man bedenkt, dass wir hier auf ca. 3660 m ueber dem Meer sind, kann man sich das eigentlich gar nicht so richtig vorstellen....

Hier noch ein paar einzelne Bilder, leider kann ich derzeit nicht mehr hochladen:




André vor La catedral im Nationalpark auf der Paracas-Peninsula

Frank bei der Vorbereitung seines todesmutigen Sprunges von der Klippe auf der Paracas Peninsula

DER Sprung

Am Strand auf der Paracas Peninsula

Abendessen ca. 1 h vor dem Erdbeben (v.l.n.r.: Ellen, André, Markus, Frank und Kyra)
Pilot André Mehlhorn bereit zum Boarding

Im Flieger

Abschlussbild nach dem Flug ueber die Nazca-Linien

Hier noch ein paar Bilder der Trekking-Tour im Colca-Canyon:

wieder mal Schnee gesehen, hihi

Ja, hier bewegt man sich schon in anderen Hoehen, war waehrend einer Busfahrt

Unsere Unterkunft in der ersten Nacht der Trekkingtour im Canyon-Tal, natuerlich ohne Elektrizitaet

war wirklich sehr sehr nett

altes verfallenes Haus im Cañon

kurze Rast fuers Foto, hihi

Mehr Bilder kann ich derzeit leider nicht hochladen, da der Computer hier nicht mehr der Neueste ist, und gerade zu kapitulieren beginnt... :-(

Donnerstag, 23. August 2007

Venezuela

Mal ein kurzer Bericht aus Venezuela. (leider etwas verzögert, da wir leider etwas vom Erdbeben betroffen waren, aber uns geht es allen gut!)

Nachdem wir mit der LAN in einem fast leeren Flugzeug nach Caracas fliegen durften, es hatte also jeder seine eigene Sitzreihe, wurden wir mit Regen und Hitze am Flughafen empfangen.

Die suche nach einem Transport zum Terminal de Buses hat sich leider nicht so leicht gestaltet wie die Passkontrolle. Wir haben uns dann für einen Bus ins Zentrum von Caracas entschieden um dann mit dem Taxi weiter zum Busterminal zu kommen. Leider wussten wir nicht, dass in den Strassen von Caracas der Ausnahmezustand herrscht. Wir waren der Meinung einiges von Bangkok und Manila gewohnt zu sein, aber Caracas übertrifft das Chaos bei weitem. Jeder fährt hier wirklich wo er will und zu allem Überfluss kommt mitten im Gewühl die Polizei angefahren und sperrt die Strasse für zwei Sicherheitsautos. Aber die Leute hier sind es scheinbar gewohnt und leben damit.

Im Auto wird dann einfach die Musik voll aufgedreht und die Hupe benutzt, auch wenn beides das Auto nicht weiter bringt. Nach gut 2 Stunden in Bus und Taxi sind wir dann auch schon am Busterminal angekommen. Nachdem uns der Taxifahrer, natürlich ohne selber Auszugsteigen mitten auf der Hauptstrasse rausgeschmissen hat haben wir uns dann in den Ameisenhaufen gestürzt in dem die Busse abfahren sollten. Natürlich haben wir kein Ticket mehr nach Coro, unserem Ziel im Westen Venezuelas, bekommen. Alle Busse dahin sind leider kurz vor unserer Nase abgefahren. Auf dem Weg zum Ausgang hat uns dann noch jemanden gefragt wo wir Gringos denn hin wollen und siehe da, er hat zwei Sitzplätze in einem Bus nach Coro. Abfahrtzeit 22:00. Alles klar, wunderbar!

Unser Bus, für immerhin 8 Stunden Fahrt, hatte leider keine liegesitze und auch so war es eher ein recht einfaches Gefährt, bis auf das Soundsystem natürlich! Also eine Nacht ohne Schlaf, dafür mit viel Musik. Unsere Abreise hat sich dann noch bis 23:00 verschoben und eigentlich wollte der Fahrer gar nicht fahren, da nicht jeder Sitz im Bus besetzt war. Die Locals die mit uns auf eine Fahrt nach Coro hofften haben den Fahrer mit lauten Worten und einem etwas erhöhtem Fahrpreis dann zur Abfahrt überreden können.

Die Nacht war, wie Ihr euch ja denken könnt, nicht sehr erholsam. Es regnete in den Bus, die Beinfreiheit war eher eingeschränkt und so sind wir ziemlich zerknirscht am 04.08. um 7:30 in Coro angekommen.

Nachdem wir mit etwas Problemen am ATM Geld gezogen hatten haben wir uns im YHA einquartiert und erstmal eine Mütze voll Schlaf im klimatisierten Zimmer genommen. Klimatisiert war auch nötig, da es in Coro wirklich heiß ist!

Aber trotz dieser ganzen Probleme ist es in Venezuela gar nicht so schlecht. Schon im Airportbus haben wir nette Leute kennengelernt und im Bus nach Coro hat uns eine Mutter und ihre Tochter auch bei fast jedem Problem ;-) weitergeholfen.

Am letzten Tag konnten wir in Coro noch mal eine kleine Sahara anschauen, die gerade mal 10 Kilometer vom Stadtzentrum beginnt und von den Einwohnern als Erholungs- und Sportareal genutzt wird.

Um 23:00 haben sind wir dann, nach Sicherheitkontrolle, Passnummerncheck und Videoaufnahme jedes Fahrgastes in den Bus nach Caracas gestiegen. Nachdem die Luft im Bus auf 16 Grad runtergekühlt wurde war ein Schlaf nur noch mit Mütze möglich.

Vom Busbahnhof ins Hotel Avila, wo am Nachmittag meine Eltern ankommen sollten, ging es dann im Taxi durch die noch schlafende Stadt. Deswegen wahr wahrscheinlich so wenig auf den Strassen los.

Um 15:00 war es dann so weit, meine Eltern und mein Onkel sind gerade in der Lobby und ich komme aus dem Restaurant. Die Freude wahr natürlich auf beiden Seiten groß!

Die 3 Nächte im Hotel haben wir richtig genossen. Alles sauber und die Betten werden auch noch jeden Tag gemacht!

Am ersten Tag ging es im Taxi mit Rita, Günter, Ute und Gunter nach Tovar. Eine deutsche Kolonie in den Bergen südlich von Caracas. Wir wurden natürlich auch von richtig deutschem Wetter (Regen und Kalt) und deutschem Essen empfangen.

Die restlichen Tage bis zum Abflug haben wir mit dem Austausch der letzten Neuigkeiten von daheim und von unserer Reise verbracht. Und der Abschied auf dem Airport rückte immer näher. Und um 15:00 am 10.08. war es dann so weit, meine Eltern sind mit Rita und Günther durch den Zoll und das kurze wiedersehen in Venezuela war schon vorbei. Viel zu kurz war die Zeit wieder mal, aber ich werde ja pünktlich zum Weihnachtsfest mit Frank in Deutschland ankommen.

Hier noch ein paar Impressionene aus Venezuela:

In den Duenen von Coro

André beim Versuch den Safe im Hotel Avila in Caracas in Gang zu bringen

Im Hotel Bergland in Colonia Tovar in Venezuela... (ohne Worte)

Die Hoeligs und Mehlhorns in Caracas

Im Hintergrund wird gerade Andrés Pepper-Steak im Restaurant vom Hotel Avila zubereitet ;-)

Guenter, André und Gunter beim Auschecken im Hotel Avila in Caracas

Donnerstag, 2. August 2007

Chile (Santiago und La Serena)

Hallo zusammen,

so, nun unser erster Bericht aus Suedamerika:

Nachdem wir am 18. Juli nach einem 11h-Flug, ca. 4h VOR unserer Startzeit in Auckland am gleichen Tag nachmittags in Santiago gelandet sind (ein herzliches Dankeschoen an die internationale Datumsgrenze), konnten wir vom Gate aus gleich mal die schneebedeckten Anden sehen. Wir wurden mit super Wetter hier begruesst...

Ausblick von Cerro St. Lucia in Santiago auf die Anden

Als erstes stand mal wieder die Suche nach einer Unterkunft an und wir hatten nach einigem Suchen ein superschoenes Hostel gefunden. Alles war super dort, doch es war, im Vergleich zu anderen Hostels, relativ teuer, so dass wir nach 2 Tagen ein anderes Hostel bezogen haben. Im zweiten Hostel war es nicht so wirklich schoen, so dass wir zwei Tage spaeter wieder in ein anderes Hostel umgezogen sind, in dem wir dann fuer eine Woche geblieben sind.

Die ersten Tage in Santiago haben wir a bisserl die Stadt erkundet und uns mit der Lebensart in Santiago vertraut gemacht.
Nach der langen Zeit im geregelten Australien, bzw. Neuseeland konnten wir hier mal wieder ein etwas ungeordneteres und improvisiertes Leben mitbekommen...
Am Montag, den 23.Juli hat dann unser einwoechiger Spanischkurs begonnen. Wir waren vier Schueler, drei davon deutsch und ein Maedel aus Neuseeland. Unsere Lehrerin Carolina hat sich wirklich viel Muehe gegeben, doch da sie leider nur ganz ganz wenige Worte Englisch sprechen konnte, war es fuer uns oefters ziemlich schwer, ihr zu folgen und ihre Erklaerungen zu verstehen. Deshalb brachte dieser Kurs leider nicht den gewuenschten Erfolg, aber wir arbeiten daran, unsere Kommunikationsfaehigkeit in Spanisch auszubauen. War wieder mal ganz anstrengend, aber auch interessant, die Schulbank zu druecken.

André bei den abendlichen Hausaufgaben

Fast alle Teilnehmer des Spanischkurses: v.l.n.r. Silvia aus Neuseeland, Lehrerin Carolina, Frank und Matthias aus Deutschland, André war leider mit Fotografieren beschaeftigt :(


Es ist schon ein irres Gefuehl, wenn die Leute die englische Sprache nicht verstehen...
Als dann der Kurs am Freitag, den 27.Juli zu Ende gegangen ist, hatten wir noch ein paar Tage in Santiago zum Entspannen.

Frank entspannt beim Shoppen mit lustigen Einkaufswagen

André vor einem stark in Mitleidenschaft gezogenem Bus der carabiñeros

Regenwetter in Santiago, war sehr sehr ungemuetlich, man beachte das Fahrzeug (LADA)

Der Cueca, der traditionelle chilenische Volkstanz am Plaza de Armas in Santiago


Am Sonntag, den 29. Juli sind wir dann mit einem Bus noerdlich nach La Serena gefahren.

Frank mit seinem ganzen Hab und Gut


Nach ca. 7 h Busfahrt sind wir am spaeten Nachmittag hier angekommen und haben auch ziemlich schnell ein super schoenes Hostel gefunden. Eine aeltere Frau vermietet hier mit ihrem Sohn ein paar Zimmerchen. Haben hier auch einen wunderschoenen kleinen Innenhof, der sich taeglich ideal zum Fruehstuecken und draussen sitzen eignet.
Hier in La Serena haben wir uns a bisserl die Stadt angekuckt, einen Sonnenuntergang ueber dem Meer bewundert, das Leben genossen und gestern in Coquimbo das "Cruz del Tercer Milenio" besichtigt, einem riesigen christlichen Kreuz...
Heute waren wir dann noch a bisserl in der Stadt unterwegs und haben dann nachmittags in der Kantine der Feuerwache gegessen und anschliessend eine Privatfuehrung durch die heiligen Hallen der Feuerwache bekommen.
Es stellt sich leider immer wieder heraus, dass man ohne Spanisch hier wirklich nicht weit kommt, es gibt fuer uns also viel zu tun, hihi...
Morgen fahren wir dann mit einem Bus zurueck nach
Santiago, da wir am Freitag vormittag von dort aus hoch nach Caracas, Venezuela fliegen.


Hier noch ein paar Impressionen:


Fruehstueck im Hostel Maria Casa in La Serena

Sonnenuntergang am Lighthouse in La Serena

Abendstimmung am Beach in La Serena

Endlich wieder mal ein Sonnenuntergang ueber dem Meer

Frank mit zwei deutschen Kindern vorm Hostel

Bei den Bomberos (Feuerwehr) in La Serena

Wir beim Cruz del Tercer Milenio

Abendliche Kneipen-Aktion in der Kneipe La Biblioteka in La Serena

André beim Antiquitaetenhaendler in La Serena

Andrés Strasse

Auch hier gibt es getunte Autos mit Unterbodenbeleuchtung, ein Gruss an die Jungs der Queenstreet in Auckland...