Freitag, 14. Dezember 2007

Der Countdown ist fast abgelaufen

Hallo zusammen,
viele Gruesse aus Copacabana in Rio de Janeiro...
Die letzten Stunden unserer Tour laufen und wir sitzen hier und warten auf unseren Flug...
Werden dann bald zum Flughafen fahren und heute abend geht dann der Iberia-Flieger nach Madrid. Dort muessen wir dann morgen vormittag umsteigen und wir landen dann (hoffentlich) mit IB 3536 am Samstag, 15.12. um 14:55 am Terminal 1 in Muenchen.
Von dort an sind wir dann wieder ueber unsere Mobiltelefone erreichbar...
Hoffentlich erfrieren wir nicht gleich, wenn wir aus dem Flughafen rauskommen, hihi...
Freuen uns auf jeden Fall, euch alle wieder zu sehen...

Schoene Gruesse

Donnerstag, 29. November 2007

Nationalpark Torres del Paine (Chile)

So, ich bin wieder zurueck in der Zivilisation, nachdem wir fuer 5 Tage und 4 Naechte im Nationalpark "Torres del Paine" wandern waren. Haben dort das beruehmte "W" abgewandert, einigen Trekkingmagazinen zufolge eines der Top Ten Treks auf der Welt. Den kompletten Circuit konnten wir nicht machen, da dieser Rundkurs derzeit wegen Schnee und tw. Lawinengefahrt offiziell gesperrt ist. Risiko eingehen so kurz vor dem Heimflug muss ja auch nicht sein, hihi...
So, nun aber mal von Anfang an: Wir haben mit der Navimag-Faehre mit ca. 7 h Verspaetung um 17 Uhr in Puerto Natales angelegt. Hab auf der Faehre Hester, ein Maedel, wieder mal Ingenieurin, aus London kennengelernt und wir haben beschlossen, gemeinsam wandern zu gehen. Haben dann zwei Tage in Puerto Natales verbracht um die Tour vorzubereiten. Zur Einstimmung haben wir auch ne kleine Wanderung hier auf den "Cerro Dorotea", ein Berg mit super genialer Aussicht ueber Puerto Natales und Umgebung, gemacht.

Auf dem Cerro Dorotea ( sehr sehr windig war es dort oben)

Am 24.11 ging es dann frueh um 7:30 dann auch los mit dem Bus in den Nationalpark Torres del Paine, um dort 5 Tage und 4 Naechte zu verbringen. Die ersten 3 Naechte haben wir in einem Zelt geschlafen. Wettermaessig kann ich eigentlich nur sagen, dass wir alle 4 Jahreszeiten an einem Tag erlebt haben... Sehr sehr windig war es natuerlich auch, was typisch fuer Patagonien ist. Sturmnaechte im Zelt sind schon ein ganz besonderes Erlebnis gewesen, aber so richtig kalt war es nicht, mein Schlafsack war voellig ausreichend. An einem Tag sind wir nachmittags dann auch mal so richtig geduscht worden, als es fuer ca. 1 h richtig heftig geregnet hat, aber wie ihr ja wisst, gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausruestung bzw. Vorbereitung. Haben uns also nicht klein kriegen lassen...

Unser kleines, aber feines Zuhause

Der Glaciar Frances

Am Lago Grey, im Hintergrund ein paar Eisberge des Glaciar Grey

Im Campamento Italiano gab es einen Ball namens "Wilson", wie im Film "Cast away" mit Tom Hanks

Die Eisberge und im Hintergrund der Gletscher "Glaciar Grey"

Auf einem kleinen Eisberg auf dem Lago Grey

oberhalb des Glaciar Grey

Beeindruckende Steinformationen und Glueck mit dem Wetter hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch

Hester und ich vor den Torres del Paine zum Abschluss der Wanderung

Innerhalb dieser 5 Tage haben wir dann wirklich sehr sehr viel gesehen und es war landschaftlich echt super schoen. Wir hatten zwei Gletscher, viele Fluesse und Seen... Was auch beeindruckend war ist, dass das Wasser in den Fluessen in Patagonien jederzeit trinkbar ist und wir uns keine Gedanken ueber "Wasser-schleppen" machen mussten. Jeder Fluss, bzw. Bach hat anders geschmeckt, hihi...

Morgen werde ich dann von hier in Puerto Natales dann einen Bus nach Ushuaia (Feuerland) nehmen, um dort noch ein paar Tage zu verbringen und hoffentlich a bisserl wandern zu koennen. Dann werde ich dann auch schon die Reise in Richtung Buenos Aires antreten und dann auch schon bald nach Brasilien, der letzten Station der Reise...

Noch a bisserl mehr als zwei Wochen und dann geht's los in Richtung Heimat, freue mich schon, euch alle wiederzusehen....

Schoene Gruesse aus dem chilenischen Patagonien

Frank

Dienstag, 27. November 2007

Tauchen in Patagonien, Chorizo vom Chef und eine Faehrfahrt

Wieder zurück in Puerto Madryn (mit Frank, Iris und Michi war ich ja schon mal hier), habe ich ins Auge gefasst tauchen zu gehen. Gar nicht so leicht unter den vielen Tauchschulen auszuwählen, bis man mal so nebenbei gesagt bekommt, dass alle den gleichen Preis haben weil sie sich zusammengeschlossen haben. Dann musste nur noch die Entscheidung getroffen werden wo getaucht werden sollte. Zur Auswahl standen Wracks, Riffe oder eben Seelöwen. Natürlich ist das Tauchen mit den Seelöwen teuer und weil mein Budget im Laufe der letzten 11 Monate schon arg strapaziert war hatte ich mich erst dagegen entschieden. Nachdem ich allerdings im Tauchshop ein Video gesehen habe, habe ich noch mal ganz genau nachgerechnet. :) Also hieß es dann am 19.11. um 12 aufbrechen zum Tauchen. Erst mit dem Auto und die restlichen Meter mit dem Boot. Und tatsächlich, schon als sich das Boot näherte sind die Seelöwen ins Wasser gesprungen. Und bald waren wir umkreist. Dann ging es Unterwasser und es ging richtig los! Sie versuchten unsere Flossen, die Handschuhe und auch unsere Lungenautomaten zu stehlen. Wir haben aber alle gut aufgepasst und so ist nix weggekommen. :) Das es ein ganz besonderes Gefühl ist wenn der Seelöwe in die Hand beißt, ähnlich wenn ein Hund mit dir spielt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen?


schon bei der Ankunft gab es eine herzliche Begrüßung...


und Unterwasser war es dann richtig gut...




... schaut es euch an!


Und weil der 6 mm Taucheranzug auch beim 14 Grad Wassertemperatur genügend Wärme spendet habe ich mich entschieden auch noch einen zweiten Tauschgang zu machen. Von einer Plattform aus ging es zu einem natürlichen Riff und wir haben, nicht weniger beeindruckt, Krabben, Fische, jede Menge Seesterne und Flora gesehen. Nach 5 Stunden war ich dann ganz schön kaputt und so gab es im Hostel nur noch ein saftiges Steak und ein wenig Unterhaltung mit den anderen Hotelbewohnern. Darunter waren diesmal recht lustige Menschen. Zum Beispiel ein älterer Herr aus Italien, der nun, da er im Ruhestand ist, in der Welt unterwegs ist. Wobei er auch in seinem Arbeitsleben ordentlich gereist ist. Dabei hat er auch schon in Deutschland gearbeitet. Für Fiat Traktoren hat er schon die ganzen Welt bereist. Von Deutschland bis China war alles dabei. Dann war da noch ein Argentinier der durch sein vieles Reisen seinen Weg zum Glücklichsein gefunden hat. Natürlich wurde ich auch gleich eingeladen die "Meditationstunde" im TV mit anzuschauen. :)
Ja und dann waren da noch Nadine und Grit. Beide aus Hamburg und gerade ihre ersten 10 Tage unterwegs. Zusammen sind sie in Südamerika unterwegs und für Nadine geht es dann, in umgekehrter Richtung wie für uns, in einem Jahr um die Welt. Allerdings wird sie dann noch 6 Monate in Uganda ein Praktikum machen. Grit muss schon wieder früher nach Deutschland zurück um wieder zu arbeiten.
All diese interessanten Leute habe ich natürlich nicht an einem Abend kennen gelernt, wir haben uns viel mehr jeden Abend alle in der Hostelküche getroffen.
Nach dem "anstrengendem" Tauchen habe ich mir etwas ganz besonderes gegönnt. Bis jetzt haben wir ja so ziemlich alle Busklassen auf unserer Reise kennengelernt. Von ganz wenig Platz und undichtem Dach in Venezuela bis zur "Cama" Klasse in Argentinien. Das einzige was noch fehlte, war die "Tutto Letto" Klasse. In den, meist neuen, Bussen gibt es einen wirklichen Liegesessel und jeden Menge Platz. Somit ist eine geruhsame Nacht garantiert. Mit so einem Bus bin ich dann also nach Buenos Aires gefahren. Allerdings bin ich nach nur 30 Minuten Aufenthalt in B.A. gleich in den Bus nach Rosario umgestiegen. Und 5 Stunden später habe ich schon meine ganzen Klamotten im Hostel in Rosario sortiert.
Wiedereinmal waren interessante Leute im Hostel zugegen. Zum einen waren da zwei Argentinier die in dem Hostel leben. Arturo und Manuel. Beide im Ruhestand, der eine Koch, der andere hat in einer Bank gearbeitet. Als ich dann an einem Abend wieder mal mit einem ordentlichem Stück Fleisch angekommen bin, hat mir Arturo geholfen ein richtiges Festmahl daraus zu machen. Mit wenigen Handgriffen und noch weniger Zutaten hatte ich ein wunderbares Essen auf dem Tisch!


Diesmal hat mir Arthur mein Essen zubereitet. :)



Dann waren da noch zwei Dänen die eigentlich nur Party und Mädels im Kopf hatten und so sind wir am letzten Abend zusammen in die "Berlin" Bar gegangen. Wir waren dann auch die letzten die das Lokal verlassen haben. :)




die Dänen und Argentinier im Garten




Rosario ist eine bunte Mischung aus alten und neuen Häusern.





Das Häusermeer von Rosario


Obwohl ich am 23.11., auf dem Weg nach Montevideo, einige Stunden an dem Busbahnhof in Buenos Aires verbracht habe, sind alle meine Sachen erstaunlicherweise noch da. Ja, man hat versucht mich zu bestehlen. Aber irgendwie hatte ich wohl auch Glück.... Das Geld was auf dem Boden lag, eine Frau die sich schon seit einiger Zeit in meiner Nähe aufhielt hat mich darauf hingewiesen, war definitiv nicht meines und so habe ich es gar nicht angefasst. Wie mir später andere Leute berichteten, die die ganze Sache beobachtet hatten, genau die richtige Entscheidung. Die Diebe hätten wohl darauf spekuliert, dass ich meinen Rucksack für kurze Zeit unbeobachtet lasse während ich nach dem Geld greife. Das mein Rucksack in dieser Zeit ganz lautlos den Besitzer gewechselt hätte, kann man sich ja vorstellen.
In Montevideo war die Innenstadt schon am Samstag wie ausgestorben. Um die zu erwartende Leere, die am Sonntag ebenfalls auftritt, nicht noch mal ertragen zu müssen haben ich nach einer Nacht in Montevideo wieder meine Sachen gepackt und bin nach Colonia gefahren.



Erstaunliche Architektur in Montevideo


Das kleine Städtchen liegt am Rio de la Plata und hat schöne Strände und eine malerische Altstadt zu bieten. So bin ich dann am Sonntag durch die Altstadt gelaufen um am Montag, den Tag an dem meine Fähre nach Buenos Aires gehen sollte, am Strand zu verbracht.


Der Sonntag Nachmittag...




... und Sonntag Abend in Colonia



Der (alte?) Mann und das Meer


Gesellschaft haben mir Briana und Victroia geleistet. Beide studieren in B.A. und haben keine Notwendigkeit gesehen vor den großen Prüfungen, gerade mal 2 Tage später, den Tag mit Lernen zu verbringen. Sie waren auch auf der gleichen Fähre wie ich und so wurde mir in B.A. ein Taxi zum Hostel organisiert und der Fahrpreis vorher schon verhandelt. :)



Vom Baden zurück. Briana und Victoria. Steve musste da bleiben, der letzte Abend war zu lang!


Die nächsten Tage werde ich noch einige Leute, die mir in den weiten von Argentinien schon über den Weg gelaufen sind, in Buenos Aires treffen und dann geht auch schon der Flug nach Sao Paulo.....


Schöne Grüße aus Buenos Aires


André

PS: Natürlich freue ich mich schon wieder auf daheim, Jessica! Und nicht nur auf den Stollen, sondern auch alle Leute wieder zu sehen. Aber nach der Zeit die ich jetzt weg und relativ frei bin, fällt es auch ein wenig schwer sich wieder in dem Alltag daheim zurecht zu finden, glaube ich zumindest....

Also lass euch versichert sein, ich freue mich! :)

Samstag, 24. November 2007

Super geniale Navimag-Ferry-Fahrt

Hallo zusammen, ich bin seit gestern wieder an Land und es war einfach nur super :-)
Mehr dazu spaeter. Ich bin also von Bariloche frueh um 7:30 los um mit dem Bus nach Puerto Montt in Chile zu fahren. Unterwegs lag neben der Strasse tw. ganz schoen viel Schnee :-)
In Puerto Montt habe ich mich dann fuer zwei Tage in einem Hostel einquartiert. Es war wieder mal so eine Art Homestay, eine Familie hat ein paar Zimmerchen in ihrem Haus vermietet. Hatte mal wieder das Glueck, ein Einzelzimmer zu haben und sogar einen TV im Zimmer zu haben. Puerto Montt ist eigentlich eine ganz interessante Kleinstadt, hatte dann einen vollen Tag hier zur Verfuegung und hab mir a bisserl die Stadt angekuckt und die naechsten Wochen meiner Reise geplant. Da ich im TV die Deutsche Welle empfangen konnte, hab ich mir sogar das EM-Quali Spiel gegen Zypern angekuckt, war mal wieder schoen :-)
Am 19.11. war es dann soweit, der Tag des Aufbruchs stand an. Vormittags habe ich dann gleich fuer die Navimag-Faehre nach Puerto Natales eingecheckt und dann noch a bisserl in der Stadt umhergelaufen. Nachmittags ging es dann auch endlich los. Um ca. 14:30 war Boarding und um kurz nach 16 Uhr hat die Faehre dann abgelegt. Hab natuerlich die guenstigste Kategorie gebucht, was sich aber als echt lohnenswert herausgestellt hat. Hab mir unseren Teil des grossen Schlafabteils mit zwei Italienern und einem Spanier geteilt.
Das Publikum auf der Faehre war echt bunt gemixt, schon ein gewisser Anteil aelterer Leute, viele davon auf dem Weg in die Antarktis....
Waren dann 4 Tage und 3 Naechte an Bord und sind durch die Kanaele und Fjorde des chilenischen Patagoniens runter nach Puerto Natales gefahren. Wettermaessig hatten wir super Glueck und sogar die ganze Crew war begeistert, weil sie so´was eigentlich noch nie erlebt haben, dass 4 Tage eigentlich nur schoenes Wetter ist. Ja gut, es hat mal a bisserl geregnet und war teilweise sehr sehr windig, aber das ist voellig normal. Genial war auch, dass wir jederzeit den Kapitaen auf der Bruecke besuchen konnten und beim Navigieren zugucken durften und Fragen wurden uns auch sehr professionell beantwortet...
Gestern um 17:30 haben wir dann hier angelegt und wir waren alle a bisserl traurig, dass jetzt alles vorbei ist. Es war ja hauptsaechlich ein Transportschiff, dass auf Personentransport erweitert wurde und dadurch entstand nicht die Atmosphaere einer Kreuzfahrt.

Seht selbst, hier ein paar Impressionen von der Faehrfahrt:
Erster Blick auf die Navimag-Faehre

Boarding-Prozess in Puerto Montt

Das Bier hat auch geschmeckt

Dort habe ich mich sehr lange Zeit aufgehalten, war der Aussenbereich der Kapitaens-Bruecke

Zwischendurch in Puerto Eden vor Anker gegangen

Wahnsinnig genialer Sonnenuntergang von der Kaptiaensbruecke aus

Ohne Worte

Im Golfo de Peñas hatten wir a bisserl Seegang, aber alles halb so wild

Es gibt definitiv schlechtere Orte um den ersten Kaffee des Tages zu trinken

Morgendlicher Nebel, hat sich aber schnell aufgeloest

War schon sehr sehr schoen

Haben auch ein Wrack gesehen

Und es war manchmal ganz schoen eng, aber "el capitano" hat seine Sache super gemacht

Ein Gletscher darf in Patagonien definitiv nicht fehlen :-)

Bei der Annaeherung an den Gletscher

Anlegen in Puerto Natales

Morgen werde ich dann mit einem Maedel aus London fuer 5 Tage in den Nationalpark "Torres del Paine" zum trekken gehen. Werden dort auch im Zelt schlafen und hoffentlich nicht erfrieren ;-) hihi
Ihr hoert von mir, wenn ich wieder zurueck bin, schoene Gruesse in die Heimat. Jetzt ist es wirklich nicht mehr lange und ich werde Euch alle wiedersehen, freue mich schon wie ein Schnitzel...

Schoene Gruesse

Frank

Sonntag, 18. November 2007

Schnee und Gletscher im Süden von Argentinien

Was wir in in Bariloche alles erlebt haben, hat Frank ja schon berichtet.
Wie Frank schon geschrieben hat, bin ich nun wieder allein unterwegs und am Donnerstag, 08.11. ging es für mich also von Bariloche nach Comodoro Rivadavia. Die Nachtfahrt im halbleeren Bus war hervorragend und so ging es um 6 Uhr vor den Toren von Comodoro dem Sonnenaufgang entgegen. Nach der Ankunft hieß es ein Hostel finde oder die Stadt noch am selben Abend Richtung Rio Gallegos verlassen. Die ersten Hostels waren alle ausgebucht, also habe ich gleich ein Ticket für die Weiterfahrt um 19:00 gekauft. Die Stadt lebt vom Öl was rings um die Stadt gefördert wird und so wundert es nicht, das es dort ein Erdölmuseum gibt. Außerdem gibt es noch einen Aussichtspunkt von dem man die Stadt und die Bucht überblicken kann. Nachdem um 8:30 auch schon die Touristeninfo aufgemacht hat wollte ich natürlich den 212 Meter hohen Aussichtspunkt erkunden. An der Schnellstrasse entlang ging es dann auf den Berg und was soll ich sagen, die Aussicht war wirklich super! Genau das Richtige um mein Frühstückssandwich zu verspeisen. Nach dem Abstieg und etwas Zeit am Strand war auch schon wieder Mittagszeit. Ich habe mir kleines Lokal gesucht und natürlich ein Bife de Chorizo bestellt. Das Lokal hatte nur einen Tresen und jeder hatte zu seinem Essen eine Flasche Wein. Da ich nicht ganz als Außenseiter gelten wollte, habe ich auch eine bestellt und anschließen sah die Welt schon viel bunter aus..... Die restlichen Stunden habe ich in einem Café verbracht und das heraufziehen eines Unwetters beobachtet.


Ein Sturm zieht auf...

Die zweite aufeinanderfolgend Nacht im Bus war ebenfalls sehr lustig das es wieder Wein gab und israelische Mädels die es scheinbar für unglaublich gehalten haben, dass im Bus Wein serviert wird. Um 6:30 hieß es dann wieder mal ein Hostel suchen. Diesmal in Rio Gallegos. Leider waren hier noch weniger Zimmer frei wie in Comodoro. Ich habe 7 Hotels abgelaufen und nur eins gefunden, was mir für 50 Peso ein Zimmerchen anbieten konnte. Also ganz schnell wieder zurück zum Busbahnhof und 10 Minuten nach der regulären Abfahrtzeit bin ich dann noch in den Bus nach Ushuaia gesprungen. 10 Stunden später sollten wir in der südlichsten Stadt von Argentinien, nur Puerto Williams in Chile ist noch etwas südlicher, ankommen. In dem Bus waren erstaunlich wenige Touristen, immerhin fährt der Bus in ein beliebtes Touristengebiet, und so wurde schon beim ersten Grenzübertritt von den Mitfahrern festgestellt, dass 3 Franzosen, zwei Japaner, ein US-Amerikaner und ein Deutscher im Bus sind. Anschließend wurden die wenigen Worte in der fremden Sprache von den Einheimischen immer wieder wiederholt. Sehr angetan waren sie von dem Wort "Sushi". :)
Das beste an der Fahrt war aber die Fährüberfahrt auf die "Isla Grande Tierra del Fuego", natürlich auf chilenischer Seite der Insel. Wir hatten ordentlichen Wind und Seegang und somit hat die Fähre ganz schön geschlingert. Wenige Tage vorher war die Überfahrt wegen zu viel Seegang nicht möglich.


So kommt der Bus auf die Fähre. (mit Sonnenschein auf dem Rückweg)


Überfahrt bei Sturm (ohne Sonnenschein auf der Hinfahrt)

Hatte ich erwähnt das die Grenze zwei mal überschritten werden musste um nach Ushuaia zu kommen? Auf der argentinischen Seite schraubt sich dann der Bus über den Paso Garibaldi und als dann dort heftiger Schneefall eingesetzt hat, hoffte ich auf ein Skivergnügen in Ushuaia. Und obwohl es auch die nächsten Tage ordentlich Schnee gab, die Saison ist vorbei und die Pisten bleiben geschlossen! Punkt! Aus!
Den ersten Tag habe ich dann nur mein Bett im Hostel strapaziert. Nach 60 Stunden ohne Unterkunft war eine Dusche und ein Bett für mich wie der Himmel auf Erden. Am zweiten Tag hat dann der Schneefall richtig eingesetzt und somit war der Tag eigentlich nur im Hostel zu verbringen. Es hätte nur noch ein Kamin gefehlt! Abends ging es dann noch mal in das "Museo Fin del Mundo" im ehemalige Gefängnis von Ushuaia.

Leise rieselt der Schnee.... Wie in Deutschland so auch in Ushuaia!


Da müssen selbst die Hunde ne Pulli anziehen!
Am nächsten Tag musste ich dann aber raus! Also ging es in den Nationalpark gleich vor den Toren von Ushuaia. Als erstes ging es auf einem kurzen Trek bis zur chilenischen Grenze, anschließend am Strand entlang in Richtung Ushuaia zurück. Die zwei Lufthansapiloten, die mit in meinem Hostelzimmer waren und den Trek einen Tag früher gemacht haben, haben mich schon gewarnt. "Du brauchst ordentliche Schuhe, es wird schlammig!" Und so war es dann auch. Die Zeit war knapp und in windeseile bin ich die 8 km durch den Schlamm geeilt, ausgerutscht, fast mit dem Arsch im Schlamm gelandet und trozdem noch gut angekommen. Natürlich nicht ohne einen Blick auf die wirklich wunderschöne Landschaft zu erhaschen!

Im Nationalpark "Tierra del Fuego"

Abends mussten dann Schuhe und Hosen gewaschen werden und durch die fantastische Fußbodenheizung im Zimmer ist fast alles bis zum nächsten Morgen um 5:30 trocken geworden. 6 Uhr ging dann schon mein Bus nach El Calafate. Zuerst wieder, mit 2 Grenzübertritten und einer Fährüberfahrt, diesmal ohne Sturm dafür mit Delfinen, nach Rio Gallegos. Nach 4 Stunden Aufenthalt dann die Abfahrt nach Calafate um 1:30 endlich in mein Bett zu fallen.
Das Hotelpersonal wollte mir gleich am nächsten Morgen eine Gletschertour aufschwatzen aber irgendwie war ich noch zu verschlafen um alles rechtzeitig auf die Reihe zu bekommen. Wie sich hinterher herraustellte ganz gut so. Letztlich habe ich die Tour für 2/3 des Preises wo anders bekommen und konnte am Vormittag noch ein wenig in der Stadt ausspannen.
Ich habe ja von den Gletschern nicht so viel erwartet, aber schon allein die gigantische Größe hat mich ganz schön umgehauen. Also dann auch noch der Gletscher gekalbt hat, habe ich meinen Mund nicht mehr zu bekommen. :) Majestätisch wenn so ein Eisblock in den Gletschersee fällt. Es sieht sehr langsam und gemächlich aus, aber durch die Wasserfontänen und die Geräusche kann man ermessen welche Kraft dahinter steckt!

Mit dem Schiff am Gletscher Perito Moreno

Zurück im Hostel gab es dann wieder mal ein richtig dickes "Bife" und es ging ab ins Bett.
Am Freitag, 16.11. (oh je... nur noch 4 Wochen bis zum Flug nach München!) war dann schon wieder Bus fahren angesagt. Man könnte fast meinen, dass es unsere Lieblingsbeschäftigung hier in Argentinien ist. Na ja, wenigstens Frank hat sich dazu durchgerungen hier auch mal ein alternatives Transportmittel zu wählen! :) Während Frank in den Süden fährt, ging es für mich diesmal zurück in den Norden, nach Puerto Madryn. Natürlich wieder mit Umsteigen und Aufenthalt in.... ja genau, in Rio Gallegos. Jetzt bin ich also wieder zurück in Puerto Madryn und werde in den nächsten Tage meine Taucherlogbuch etwas füllen. Davon aber beim nächsten mal mehr....


Schöne Grüße ins kalte Deutschland und den Rest der Welt!

André

Mittwoch, 14. November 2007

San Martin de los Andes, Villa la Angostura

So, da es heute hier regnet und so richtig ungemuetlich ist, habe ich beschlossen, mal wieder ´was von mir hoeren zu lassen. Ich bin dann also von Bariloche in einer ca. 4h-Busfahrt ueber Junin de los Andes nach San Martin de los Andes gefahren. Die Fahrt war landschaftlich super schoen und ich konnte mich dann auch schon gut auf San Martin einstimmen.
Habe dort auch wieder ziemlich schnell ein recht schoenes Hostel gefunden. Wetter dort war super und am ersten Tag bin ich dann gleich a bisserl wandern gegangen und bin zu einem Aussichtspunkt hochgekraxelt, von dem man auf der einen Seite die Bucht und den Ort San Martin de los Andes sehen konnte und von der anderen Seite eine super Aussicht auf den See Lago Lacár hatte. Seht selbst:

Dort am Lago Lacár war es richtig windig

Der Lago Lacár

Beim Rueckweg nach San Martin an der Kueste entlang gekraxelt

Dort im Hostel habe ich dann auch zwei Maedels aus Schweden kennengelernt, beide Ingenieurinnen, Jenny Maschinenbau und Johanna Bauingenieurin. Wir haben uns zu dritt dann eine Auto fuer einen Tag gemietet und zwar einen Chevrolet Corsa SUPER.

Unser Chevrolet Corsa

Mit dem Auto sind wir dann die beruehmte und landschaftlich schoene "Rute de los siete Lagos" von San Martin nach Villa la Angostura gefahren. Leider hatten wir an dem Tag nicht sonderlich viel Glueck mit dem Wetter und es war auch ziemlich kuehl und hat geregnet und leicht gescheit.

Es war ziemlich kuehl auf der Ruta de los siete lagos

Das hat uns in Villa la Angostura aber nicht davon abgehalten, a bisserl wandern zu gehen und zwar auf der Halbinsel Quetrihué im"Parque Nacional los Arrayanes". Es gibt ja kein schlechtes Wetter, nur.... hihi.
Dort stehen die angeblich dort weltweit einzigartigen Arrayán-Baeume. Vom Hafen zur Spitze der Halbinsel waren es ca. 12 km und weil es so schoen war, sind wir dann alles wieder zurueck gelaufen. Wie schon bei unserer Wanderung beim Circuito Chico in Bariloche hatten wir dort auch wieder einen Hund als Begleiter :-)

Wanderweg im Parque Nacional los Arrayanes

Bei den Arrayán-Baeumen (v.l.n.r.: Frank, Bob, Johanna und Jenny aus Schweden)

Am Abend ging es mit dem Auto ueber die Ruta de los siete Lagos wieder zurueck nach San Martin.
Hab dann meine weiteren Plaene fuer die naechsten Wochen geschmiedet und, nach einigen Empfehlungen verschiedener Leute, die ich getroffen habe, mich entschieden, nach Puerto Montt in Chile zu fahren und von dort mit der Navimag-Faehre in 4 Tagen runter nach Puerto Natales zu fahren. Hab laenger ueberlegt, weil es auch nicht ganz guenstig ist, aber hab mich dann ueberwunden, so quasi als Highlight zum Ende der Reise.
Wer sich dafuer interessiert, hier der LINK: http://www.navimag.com/de/canales/sur/ruta_sur.asp
Am Montag geht nachmittags die Reise los, bin schon gespannt, was mich da erwartet. Die See und das Wetter soll da manchmal ziemlich extrem sein... hihi
Hab mich dann auch dafuer entschieden, zurueck nach Bariloche zu fahren und von dort dann den Bus nach Chile zu nehmen.
Die Busfahrt war auch wieder super schoen und unterwegs dann im Bus war dann ausgiebig Mate-trinken mit dem Busfahrer und zwei weiteren Fahrgaesten aus Argentinien angesagt.


Carolina aus Mendoza bereitet die naechste Runde Mate-Tee vor :-)


Schoene einsame Tankstelle in Confluenca auf der Strecke zwischen Junin de los Andes und Bariloche

Hier in Bariloche bin ich dann wieder im Hostel 1004 eingezogen und wurde am Tag der Ankunft gleich mit super schoenem Wetter belohnt. Es war auch richtig warm und haben dann am Abend dann auf dem Balkon mit der SUPER-Aussicht gegrillt und bis ca. 23 draussen gesessen...

Unsere Aussicht beim Grillen im Hostel in San Carlos de Bariloche

Morgen werde ich dann den Bus nach Puerto Montt in Chile nehmen und am Montag dann in See stechen. Freu mich schon tierisch drauf.