Dienstag, 30. Oktober 2007

An einem Tag: Paraguay, Brasilien und Argentinien...

Nach der Ankunft in Asunción hieß es erstmal Wäsche waschen und danach Essen. Asunción selbst ist keine besondere Attraktion, aber die Stadt ist sehr geschäftig. Also habe ich mich etwas umgesehen und auch einen Quampa gekauft. In Paraguay gehört dieser Trinkbehälter für den entweder warmen oder kalten Kräutertee wahrscheinlich schon zur Kinderstube. Selbst die Geschäftsleute haben, neben einem Laptop, immer die Thermoskanne (für das kalte oder warme Wasser) und eben dein Quampa in der Hand.
Am Nachmittag habe ich dann am Dönerstand einen Libanesen kennengelernt der mir sehr viel aus seinem spannenden Leben berichten konnte. Geboren im Libanon, gelebt in den USA, Paraguay, Deutschland und schließlich in Dänemark hängen geblieben. Letztlich sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es schade ist und das Paraguay eigentlich viel mehr aus sich machen könnte, aber die Menschen hier sind, so wie sie Leben, im großen und ganzen zufrieden und so schlürfen sie lieber ihren Yerbamate als zu arbeiten.... :)
Am Abend dann, als ich nach langer Zeit mal wieder bei einer großen Fastfood Kette aus den USA (der Name beginnt mit B) essen war werde ich gefragt wo ich denn her komme. Irgendwie scheint man mir anzusehen das ich ein Tourist bin? :) Auf jeden Fall hat mich Konstantin aus der Nähe von Konstanz (eigentlich ganz lustig) gefragt wo ich herkomme. Und so sind wir dann ins Gespräch gekommen und es war der Anfang von fast einer Woche Spaß und Party, aber das wussten wir zu der Zeit noch nicht.....
Erstmal hat er mich in sein Haus (eigentlich ist es das Haus seines Onkels, aber da er die meiste Zeit in Deutschland ist, kann Konstantin das Haus nutzen) in Luque, einem Vorort von Asunción, eingeladen. Also hieß es dann am nächsten Tag wieder Check-out aus meinem Hostel und mit Konstantin nach Luque. Nach einer Stunde im Bus und 10 Minuten zu Fuß stand ich dann vor dem Haus des ex Honorarkonsuls. Das Haus ist wirklich super, nur die Lage ist ein wenig komisch. Ringsum gibt es nicht nur schöne Häuser mit Pool sondern auch ganz einfach Häuser wo man schon beim ersten Blick erkennt, das die Bewohner nicht so viel Geld haben.

Konstantin vor "seinem" Haus

Zum Essen ging es dann in die Stadt zu Konstantins Stammlokal. Abgesehen von der hübschen Besitzerin gibt es dort auch gutes Essen. Abends wollten wir dann auch noch in eine Bar, doch leider war am Dienstag Abend in Luke nichts los. Also haben wir nur auf dem Plaza gesessen und geschwatzt. Hauptthema waren die Frauen die den Platz kreuzten. :)
Früh am nächsten Morgen ging es dann zum Busterminal um zur Ciudad del Este aufzubrechen. Wie der Name schon sagt, eine Stadt im Osten von Paraguay und im Dreiländereck von Paraguay, Brasilien und Argentinien. Außerdem gibt es da den zweitgrößten Staudamm der Welt. Das Itaipu Projekt ist eine Kooperation zwischen Brasilien und Paraguay.
Aber zuerst sind wir wie elektrisiert durch die Stadt gelaufen. Das Leben in der Grenzstadt pulsiert und die Hauptstrasse die zur Grenze führt ist ein einziges großes Geschäft.Aber zuerst sind wir wie elektrisiert durch die Stadt gelaufen. Das Leben in der Grenzstadt pulsiert und die Hauptstrasse die zur Grenze führt ist ein einziges großes Geschäft.

Hauptkreuzung in Ciudad del Este

Leider war auch in Ciudad am Abend nichts los, selbst die Taxifahrer haben uns statt zu einer Bar, an den örtlichen Puff verwiesen, und so haben wir in unserm Hostel den Abend verbracht. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Staudamms und des Grenzübertritt. Der Besuch des Damms ist leider nicht ganz wie erwartet ausgefallen. Wir sind mit einer großen Gruppe (5 Reisebusse) zu den wichtigsten Punkten gefahren wurden, durften aber nur einmal aussteigen. Aber selbst im Bus konnte man sehen wie riesig der Staudamm ist!

Der Itaipu Damm. Im Hintergrund ein teil der Staumauer, im Vordergrund die Überlaufkanäle

Danach hieß es zurück zum Hostel, Rucksack Schultern und ab zur Grenze. Bis zur brasilianischen Grenze (man muss über Brasilien nach Argentinien) konnte man laufen, danach ging es im Bus bis zur argentinischen Seite. Unsere Bus hatte dann Verspätung und so haben wir David aus Israel kennen gelernt.

An der Grenze warten wir auf den Bus. (links Konstantin, rechts David, in der Mitte mein Rucksack)

Er ist nach Beendigung seines Studium für 2 Monate in Brasilien und Argentinien unterwegs. Zusammen haben wir dann den Weg zum Hostel Inn, wo Frank, Michi und Iris schon auf uns warteten in Angriff genommen. zum Glück hatten wir zwei kolumbianische Begleiterinnen im Bus die uns den weg zum Hostel zeigen konnten, da sie auch dort wohnten. Welch ein Glück für uns, später stellte sich heraus das es für Konstantin ein besonderer Glücksgriff war. :)
Nach einer herzlichen Begrüßung von Michi, Frank und Iris ging es zum Buffet. Dieses Hostel war schon was ganz besonderes! Ein riesiger Pool, riesige Lobby, gute Zimmer und für 16 Peso zusätzlich Buffet am Abend!

Nach dem Essen gab es etwas Ruhe am Pool und um 1 Uhr ging es mit den Kolumbianerinnen, Konstantin und David in den Pool.... Am nächsten Morgen waren wir dann alle ( Konstantin, David und ich waren in einem Zimmer) etwas unausgeschlafen! Trotzdem ging es mit David, Frank, Iris und Michi zu den berühmten Wasserfällen.

An der Bushaltestelle zu den Wasserfällen (Iris, Michi, Frank und David)

Dort haben wir dann getrennt Wege eingeschlagen, David und ich waren einfach zu kaputt um alles anzuschauen.
Die Fälle beeindrucken in erster Linie durch ihr Vielzahl, nicht durch die Höhe die die Wassermassen in die Tiefe stürzen. Zu dem wurden Laufstege direkt bis zur Kante der Wasserfälle gebaut. Das Erlebnis direkt dort zu stehen, werden wir wohl nicht so schnell vergessen!

Das sind sie nun, die Wasserfälle in Iguazu.

Frank kann zu den Fällen sicherlich noch ein viel mehr berichten, er ist mit einem Boot direkt bis in die Gischt gefahren!

Nach Beschichtung der Wasserfälle konnte ich mich nur noch am Pool ausruhen. Ich war einfach zu kaputt. Abends ging es dann auch schon wieder los! Die nächste Party wurde vom Bartender angekündigt und so sind Konstantin, David, zwei Schwestern aus Kolumbien und 4 Mädels aus Irland nach Puerto Iguazu gefahren um in das Nachtleben einzusteigen.

Die zwei Schwestern mit David und Konstantin

Bis 4 Uhr in der Früh haben wir getanzt und Schabernack getrieben um dann völlig kaputt ins Bett zu fallen.

Am nächsten Tag war für mich auszeit angesagt. Während Frank mit Iris und Michi noch die brasilianische Seit der Wasserfälle angeschaut haben, konnte ich nur im Hostel verweilen. Zu kaputt war ich von den letzten Tage.

Erstaunlicher weise ging es mir am Abend wieder besser und mit Kyra (eines von den zwei holländischen Mädels dir wir beim Erdbeben kennengelernt haben), Michi und Nathalie (wieder mal aus Kolumbien) konnten wir noch einen guten Teil unseres Whisky Vorrates aufbrauchen, da wir am nächsten Tag im Bus keinen Platz dafür hatten. Das wir wieder mal so lang im Pool plantschten bis die Wache uns rausgeholt hat, zeigt ja nur wieviel Spaß wir hatten.

Am Sonntag den 28.10. haben wir uns dann von Kyra, Ellen und Konstantin verabschiedet und sind in den Bus nach Cordoba gestiegen. Nach fast 24 Stunden im Bus, aber in Argentinien kein großes Problem weil es komfortable Sitze mit ausreichend Platz und gutem Essen gibt, sind wir am 29. um 11:30 in Cordoba angekommen.

In der Stadt haben wir uns nur eine Nacht aufgehalten. Fuer Iris, Frank und Michi ging es am 30.10. nach Villa General Belgrano, einer deutschen Siedlung. Am Abend ging es dann auch schon weiter nach Mendoza. Nach 2 Naechten in Mendoza werden wir am 02.11. den Bus nach Puerto Madryn nehmen. Geplante Ankunft ist dann am 03.11. genau 24 Stunden spaeter.

Viele Grüße aus Mendoza

André



Samstag, 20. Oktober 2007

Im Grand Chaco

Am 12.10. habe ich dann also das schöne Hostel in Sucre in Richtung Santa Cruz verlassen. In einer Nachtfahrt, mit einem wirklich riesigem Bus (mit extra Bodenfreiheit für die schlechte Straße), ging es um 17:00 los. Ankunft war für 7 Uhr in Santa Cruz geplant. Durch eine Reifenpanne gleich am Ortsausgang von Sucre wurden wir zwar 40 Minuten aufgehalten, unsere Fahrer haben aber ordentlich Gas gegeben, was in mit dem Geländetauglichen Bus kein Problem war, und wir haben Santa Cruz pünktlich erreicht.
Nicht weit vom Busterminal habe ich dann auch ein Hostel gefunden, was mich, nach Sucre, gleich das nächste mal positiv überrascht hat. Eine super Anlage in einem ehemaligen Privathaus, mit Pool, riesiger Küche und Zimmern und super Betten.





Hostelpool....

Leider (oder vielleicht auch zum Glück?) konnte ich mich nur eine Nacht einquartieren, Paraguay hat gerufen. Also ging es dann am nächsten Tag für 440 Bs (ca. 44€), also ne Menge Geld, wieder mal in einer Nachtfahrt nach Paraguay. Erst über Staubpisten, dann, ab der Grenze, auf Asphalt bis nach Filadelfia.


Grenzübergang Paraguay - Bolivien


Diese Stadt mit 5000 Einwohner ist um 1930 von deutschen Einwanderern gegründet wurden. Obwohl es nicht unbedingt nach einem vollkommen harmonischen Zusammenleben zwischen Einheimische und Einwanderern aussieht, habe ich mir versichern lassen, dass es den Einheimischen dort noch am besten geht. Es gibt sogar ein funktionierendes Sozialsystem mit Krankenversicherung. Was ich in ganz Südamerika noch nicht gesehen habe, hier gibt es sogar eine Geschwindigkeitkontrolle mit einer Laserpistole auf der Avenida (Hauptstraße) Hindenburg. Unglaublich....
In der Stadt an sich gibt es kein eigentliches Highlight, die ganze Stadt ist eine Ausnahmeerscheinung! Mit kleinen Vorgärten, deutscher Sprache auf den Verkehrsschildern, auf der Straße, im Supermarkt und im Hotel.




Straßenkreuzung in Fialadelfia. Man beachte das Straßenschild!


Was bietet uns denn heute die EDEKA GemüseKüche...


...oder soll es doch lieber ein Gewehr sein?


Die Einwanderer haben sich damals zusichern lassen deutsch Sprechen zu dürfen und ihre Religion frei zu praktizieren. Im Gegenzug sollten sie den scheinbar unwirtschaftlichen Grand Chaco, Buschland, bewirtschaften. Und wie man an den umliegenden Kolonien erkennen kann, funktioniert das auch recht gut.
Am zweiten Tag habe ich mir dann bei einem Motorradhändler nach einigem Verhandeln eine 125er Honda ausgeliehen und habe mir die Umgegend und ein Museum über den Chaco Krieg angeschaut. Wenn man die Hauptstrasse verlässt ist man natürlich gleich wieder auf einer "Erdstrasse", wie die Siedler sagen, und nach 20 Kilometern habe ich dann das Schild für das Museum gesehen. Mitten im nirgendwo ein Schild der europäischen Kommission.....



Mit dem Motorrad auf großer Fahrt, zum Beispiel nach... Blumental? :)

Am nächsten Tag hieß es endlich mal wieder Bus fahren. :) Es ging weiter nach Concepción am Rio Paraguay. Nach 5 Stunden Fahrt, außergewöhnlich kurz, Ankunft im verregneten Concepción. Mehr als die Hälfte aller Straßen sind nicht befestigt so wurde die Fahrt zum Hotel eine echte Schlammschlacht.



Conceptión nach dem Regen


Die Einwohner allerdings hat es gefreut nach 6 Monaten endlich wieder mal Regen zu bekommen. Am nächsten Tag ging es gleich nach dem Aufstehen zum Hafen um eine Fahrt über den Rio Paraguay nach Asunción zu organisieren. Leider fährt das nächste Boot erst am Sonntag. Also heißt es warten und die Stadt ein wenig näher kennen lernen. Auch hier gibt es keine sonderlichen Highlights, bis auf das übliche treiben auf den Straßen. Im allgemeinen ist die Stadt aber ziemlich ruhig und am Rand der Straßen haben sogar Kühe und Pferde Zeit gemütlich zu grasen. Das sollten sie auch, denn schon am nächsten Tag können sie als Transportmittel eingesetzt werden.


Pferdefuhrwerke sind hier uebliche Transportmittel

Am zweiten Tag, leider zu spät für mich, habe ich Peter kennengelernt. Der Freiberger ist zeit 15 Jahren in Südamerika und hat nun eine Farm und bewirtet da auch Gäste. Vielleicht klappt es ja später noch mal und ich kann bei Ihm übernachten. Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss und so habe ich dann in den letzten Stunden in Concepción auch noch Jose und Virgino kennengelernt. Jose ist der Tenor des Orchester von Asunción und Jose hat ein Uhren- und Schmuckgeschäft. Zuerst gab es im Geschäft von Virgino ein kleines Privatkonzert für mich und dann hat Jose mich auch noch eingeladen mit Ihm, und später auch noch mit seiner Frau, durch die Stadt zu fahren. Anlass für die Fahrt war die Geburt seiner jetzt 3 Wochen alten Tochter. Bei der Fahrt wurden allen möglichen bekannten Leute begrüßt und jeder hat sich mal das kleine Baby angeschaut. Wirklich lustig wie hier in Paraguay das Leben so läuft. Spaeter ging es noch in Joses Restaurant um ein gutes paraguayisches Steak zu verspeisen.


Konzert im Hinterzimmer. (rechts Virgino, rechts Jose)

Am Sonntag bin ich dann, trotz des niedrigen Wasserstandes auf dem Rio Paraguay, um 7:00 auf das Boot nach Asunción geklettert. Und nach einer schönen Fahrt auf dem Rio, mit heftigem Sturm, herrlichem Sonnenuntergang und kräftigem Gewitter, bin ich heute Früh, etwas zerknirscht nach der Nacht in der Hängematte, in Asunción angekommen.

Der Sturm zieht auf.


Am Abend haben wir aber schönes Wetter


Ankunft in Asunción

Die Zeit drängt, wenige Tage habe ich noch für den Osten von Paraguay, denn Frank und seine Freunde werden sicherlich bald in Iguazu sein und dort wollen wir uns ja treffen.

Schoene Gruesse aus Asunicón

André

Dienstag, 9. Oktober 2007

In der Salz, -Stein und Sandwüeste

Von Cochabamba sind wir mit dem Bus am Morgen nach Oruro aufgebrochen um uns gleich nach der Ankunft ein Zugticket nach Uyuni zu kaufen. Für 101 Bs. haben wir uns die beste Klasse, die zu bekommen war, gegoennt, es war auch gar nichts anderes mehr frei. Nach einem Menu del Dia in Oruro war dann unser Zug auch schon zur Abfahrt bereit. Um 15:30 ging es puenktlich los. Über den Lago Poopó (natürlich mit Bahndamm) ging es in Richtung Süden.
Um 20:00 haben wir dann auf wackeligen Tischen eine Milanesa de Pollo verspeist und gegen 22:30 war der Spaß auch schon zu Ende und wir konnten in unserem Hotel in Uyuni ein Zimmer beziehen.
Am nächsten Tag hieß es dann, eine 3 Tages Tour über die Salar de Uyuni und weiter bis zur Laguna Verde zu organisieren. Da es fast 60 Agenturen gibt war es kein leichtes Unterfangen. Letztlich haben wir uns für eine Agentur entschieden, die uns einen relativ neuen 4x4 Land Cruiser versprochen hat.
Am 04.10. um 10:30 ging es dann mit 4 weiteren Touristen, 2 Israelis und 2 Niederländern, zur größten Salzwueste der Welt. Vorbei an den unausweichlichen Verkaufsständen, den "Salzminen", und dem Salzhotel bis zur Isla Pescado. Dort wachsen, inmitten der Wueste, riesige Kakteen.


Unser Jeep

Auaa



So schaut es aus in der Salar de Uyuni! Plötzlich ist man kleiner oder größer!

Nach einem reichlichem Mittagessen, von unserem Guide und Fahrer zubereitet, ging es weiter in Richtung erstes Etappenziel: San Juan. Dort sollten wir unsere erste Nacht verbringen. Das Dorf ist ganz auf den Tourismus und die täglich durchfahrenden Jeeps eingestellt. In vielen Häusern wurden Hospedajes eingerichtet und es gibt jede Menge Läden für all das, was in Uyuni von den Reisenden vergessen wurde.
Unser Hostel in San Juan

Weiter ging es am nächsten Morgen um 8:30. Vorbei an Korallenfelsen die durch Erdbeben und Vulkanausbrüche bis auf 4300 m.ue.NN. gewuchtet wurden.
Sehen aus wie Korallen, sind aber Bäume!

An der ersten Lagune des Tages gab es schon die ersten Flamingos zu bestaunen und gleichzeitig wurde das Mittagessen auf der Bordwand des Land Cruiser serviert. Weiter ging es an zwei weiteren Lagunen vorbei und über eine Hochebene die nichts außer Staub und vereinzelte Vicuñas zu bieten hat. Was diese Tiere allerdings dort zu fressen finden???

In der Sand- und Steinwüeste

Abends wurde dann an der Laguna Colorado, einer Lagune, in der es durch den hohen Eisenanteil rotes Wasser gibt, in einem ziemlich schlechten Hostel übernachtet. Fließend Wasser war leider Fehlanzeige!


An der Laguna Colorado (Kalt wars da!)

Das frühe Aufstehen, eigentlich für 4:30 geplant, wurde wegen der zu erwartenden eisigen Temperaturen auf 6 Uhr verschoben. Nach einem Frühstück mit kaltem Ruehrei ging es zu den Geysiren auf 4900 m.ue.NN. Der Gestank war Gott sei Dank recht gut zu ertragen und so konnten einige Fotos gemacht werden. Unheimlich war es aber schon, an einer Öffnung in der Erde zu stehen und weit unter einem hört man das Wasser kochen! Besonders nach den krassen Erfahrungen in Paracas....
Hier kochts......

Als kleinen Ausgleich für die kalte Nacht ging es anschließend zu den heißen Quellen. Mit 38 Grad genau die richtige Temperatur um sich für 20 Minuten aufzuwärmen. Weiter bis zur Laguna Verde, wie der Name schon sagt einer grünen Lagune. Dort konnten wir unglaublich bizarre Landschaften bewundern und alle im Auto waren auch nach 2 Tagen noch angetan. Mitten auf dem Weg haben wir auch einen Radfahrer überholt. Ganz allein auf dem Rad durch die Wüste, Wahnsinn!
Nachdem an der Laguna Verde ein schönes Gruppenfoto mit Fahrer und Guide gemacht wurde, ging es auf den Rückweg nach Uyuni. Wir waren nun ganz nahe an der Chilenischen Grenze und im Laufe der 3 tägigen Reise am weitesten von Uyuni entfernt.
Gruppenfoto....

Zurück bis zur Laguna Colorado ging es den gleichen Weg und wir konnten einige langsamer Autos überholen. Doch hinauf zum höchsten Punkt der Reise, 4900 Meter, versagte dann unser Kühlsystem.
Also rechts raus und Motorhaube auf. Leider wusste unser Fahrer nicht was zu tun ist. So wurden mehrere, schon überholte Jeeps, gestoppt um nach Rat und Wasser zu fragen. Das Leck im Kühler war dann doch größer als angenommen und so wurde viel versucht um es zu stopfen. Zuerst Milchpulver und Falafel, später Gras und Dreck..... Wir konnten uns ganz langsam bis zur Laguna Colorado zurückschleppen und dort neues Wasser in unsere Vorratsbehälter füllen. Nach Aussage unseres Guides sollte es dann bis Uyuni reichen, außerdem kommen wir unterwegs noch an Dörfern vorbei...
Leider überhitzte der Motor schon am ersten Berg wieder und wir waren zum erneute Stoppen gezwungen. Nach Abkühlen des Motors wurde ein neuer Versuch gestartet und nachdem auf der "Überholspur", ca. 100 Meter entfernt, zwei Land Cruiser vorbeidüsten, hieß es alles versuchen! Mit Vollgas wurde bis zum erneuten Überhitzen des Motors mit den anderen mitgehalten und gleichzeitig musste Frank mit allen möglichen Mitteln aus der Seitenscheibe heraus auf unsere Notlage aufmerksam machen. Nachdem das Auto endgültig aufgegeben hatte, hieß es rauspringen und winken was das Zeug hält! Und tatsächlich, man hatte uns gesehen. Wir hatten Glück und der Jeep hatte 6 Plätze frei uns wir konnten die restlichen 4 Stunden bis Uyuni ganz relaxt verbringen. Unser "neuer" Jeep hatte zwar eine Temperaturanzeige, die funktionierte aber nicht. :)
Ankunft war dann in Uyuni um 19:30 und jeder war glücklich! Besonders glücklich waren jedoch unsere 2 israelischen Gefährten. Sie mussten den Bus nach La Paz um 20:00 bekommen. Der Flieger nach Israel startete am nächsten Tag und der Bus braucht immerhin 15 Stunden.
Für uns ging es dann am nächsten Tag mit unseren zwei holländischen Freunden weiter nach Potosí.

Plaza und Kathedrale in Potosí


Auch in Potosí gibt es deutsches Bier!

Dort stand dann am 08.10. ein Besuch der Minen an. Wir beide hatten ja nicht wirklich einen Vergleich zu einem deutschen Bergwerk, aber was wir dort gesehen und geatmet haben, hat uns wirklich den Atem geraubt!
Mit einfachsten Mitteln wir dort im Berg gearbeitet und der Hit war der Weg zum untersten Level des Bergwerkes: An einem Strick ohne weitere Sicherung seilen sich dort die Bergarbeiter 15 Meter in die Tiefe ab. Unvorstellbar! Die meiste Arbeit im Berg wird mit Hand erledigt. Gerade einmal Bohrwerkzeuge sind mit Druckluft betrieben! Belüftungskanäle existieren nicht. Jeder kann sich vorstellen was nach einer Sprengung für Staubwolken durch den Bergbau ziehen.... Wir beide waren uns sofort einig, dass ein Arbeitsplatz unter Tage nichts für uns ist!
Am Eingang zum Bergwerk

Die Sprenung wird vorbereitet

Nach der Sprenung muss das Gestein raus, mit Hand!


Am Dienstag haben sich dann unsere Wege getrennt. Frank fährt über La Paz und Arequipa nach Lima zurück um dort am 20. Oktober den Flieger nach Buenos Aires zu nehmen. Seine Freunde aus Deutschland wird er dann dort mit offenen Armen empfangen.
Für mich geht es unterdes über Paraguay bis zu den Iguacu Falls in Argentinien. Dort wollen wir uns Ende Oktober alle treffen und für knapp 3 Wochen gemeinsam Argentinien unsicher machen.
Leider war meine Abreise in Potosí mit leichten Schwierigkeiten verbunden, da die Busfahrer alle Straßen der Stadt gesperrt hatten und somit keine Busverbindung nach Sucre, meinem ersten Ziel auf dem Weg nach Paraguay, existierte. Also habe ich noch eine weitere Nacht in Potosí verbracht, in der Hoffnung der Streik ist am 10.10. wieder beendet. Leider war das nicht so und ich musste ein Taxi nach Sucre nehmen. So ist es eben in Bolivien, da kann man schon mal stecken bleiben.... :)
Abends waren die Strassen wieder offen und Franks Nachtbus nach La Paz konnte fahren.
Strassenblockade in Potosí

Entschädigt wurde ich dafür mit einem wunderbarem Hostel in Sucre! Das YHA ist sehr gemütlich und dabei auch noch preiswert, ich teile mir den 6 Bett Dorm mit keinem und zahle 3 Euro!

Zimmer im YHA in Sucre (rechts mein Bett)

Schönen Gruß aus Sucre

André

Nachtrag von Frank:

Bin seit dem 10. Oktober um 7 Uhr morgens nun in La Paz und werde hier noch ein paar Tage bleiben und mich dann auf die Reise nach Arequipa in Peru machen...

Schoene Gruesse in die Heimat auch von mir aus La Paz

Frank