Dienstag, 27. November 2007

Tauchen in Patagonien, Chorizo vom Chef und eine Faehrfahrt

Wieder zurück in Puerto Madryn (mit Frank, Iris und Michi war ich ja schon mal hier), habe ich ins Auge gefasst tauchen zu gehen. Gar nicht so leicht unter den vielen Tauchschulen auszuwählen, bis man mal so nebenbei gesagt bekommt, dass alle den gleichen Preis haben weil sie sich zusammengeschlossen haben. Dann musste nur noch die Entscheidung getroffen werden wo getaucht werden sollte. Zur Auswahl standen Wracks, Riffe oder eben Seelöwen. Natürlich ist das Tauchen mit den Seelöwen teuer und weil mein Budget im Laufe der letzten 11 Monate schon arg strapaziert war hatte ich mich erst dagegen entschieden. Nachdem ich allerdings im Tauchshop ein Video gesehen habe, habe ich noch mal ganz genau nachgerechnet. :) Also hieß es dann am 19.11. um 12 aufbrechen zum Tauchen. Erst mit dem Auto und die restlichen Meter mit dem Boot. Und tatsächlich, schon als sich das Boot näherte sind die Seelöwen ins Wasser gesprungen. Und bald waren wir umkreist. Dann ging es Unterwasser und es ging richtig los! Sie versuchten unsere Flossen, die Handschuhe und auch unsere Lungenautomaten zu stehlen. Wir haben aber alle gut aufgepasst und so ist nix weggekommen. :) Das es ein ganz besonderes Gefühl ist wenn der Seelöwe in die Hand beißt, ähnlich wenn ein Hund mit dir spielt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen?


schon bei der Ankunft gab es eine herzliche Begrüßung...


und Unterwasser war es dann richtig gut...




... schaut es euch an!


Und weil der 6 mm Taucheranzug auch beim 14 Grad Wassertemperatur genügend Wärme spendet habe ich mich entschieden auch noch einen zweiten Tauschgang zu machen. Von einer Plattform aus ging es zu einem natürlichen Riff und wir haben, nicht weniger beeindruckt, Krabben, Fische, jede Menge Seesterne und Flora gesehen. Nach 5 Stunden war ich dann ganz schön kaputt und so gab es im Hostel nur noch ein saftiges Steak und ein wenig Unterhaltung mit den anderen Hotelbewohnern. Darunter waren diesmal recht lustige Menschen. Zum Beispiel ein älterer Herr aus Italien, der nun, da er im Ruhestand ist, in der Welt unterwegs ist. Wobei er auch in seinem Arbeitsleben ordentlich gereist ist. Dabei hat er auch schon in Deutschland gearbeitet. Für Fiat Traktoren hat er schon die ganzen Welt bereist. Von Deutschland bis China war alles dabei. Dann war da noch ein Argentinier der durch sein vieles Reisen seinen Weg zum Glücklichsein gefunden hat. Natürlich wurde ich auch gleich eingeladen die "Meditationstunde" im TV mit anzuschauen. :)
Ja und dann waren da noch Nadine und Grit. Beide aus Hamburg und gerade ihre ersten 10 Tage unterwegs. Zusammen sind sie in Südamerika unterwegs und für Nadine geht es dann, in umgekehrter Richtung wie für uns, in einem Jahr um die Welt. Allerdings wird sie dann noch 6 Monate in Uganda ein Praktikum machen. Grit muss schon wieder früher nach Deutschland zurück um wieder zu arbeiten.
All diese interessanten Leute habe ich natürlich nicht an einem Abend kennen gelernt, wir haben uns viel mehr jeden Abend alle in der Hostelküche getroffen.
Nach dem "anstrengendem" Tauchen habe ich mir etwas ganz besonderes gegönnt. Bis jetzt haben wir ja so ziemlich alle Busklassen auf unserer Reise kennengelernt. Von ganz wenig Platz und undichtem Dach in Venezuela bis zur "Cama" Klasse in Argentinien. Das einzige was noch fehlte, war die "Tutto Letto" Klasse. In den, meist neuen, Bussen gibt es einen wirklichen Liegesessel und jeden Menge Platz. Somit ist eine geruhsame Nacht garantiert. Mit so einem Bus bin ich dann also nach Buenos Aires gefahren. Allerdings bin ich nach nur 30 Minuten Aufenthalt in B.A. gleich in den Bus nach Rosario umgestiegen. Und 5 Stunden später habe ich schon meine ganzen Klamotten im Hostel in Rosario sortiert.
Wiedereinmal waren interessante Leute im Hostel zugegen. Zum einen waren da zwei Argentinier die in dem Hostel leben. Arturo und Manuel. Beide im Ruhestand, der eine Koch, der andere hat in einer Bank gearbeitet. Als ich dann an einem Abend wieder mal mit einem ordentlichem Stück Fleisch angekommen bin, hat mir Arturo geholfen ein richtiges Festmahl daraus zu machen. Mit wenigen Handgriffen und noch weniger Zutaten hatte ich ein wunderbares Essen auf dem Tisch!


Diesmal hat mir Arthur mein Essen zubereitet. :)



Dann waren da noch zwei Dänen die eigentlich nur Party und Mädels im Kopf hatten und so sind wir am letzten Abend zusammen in die "Berlin" Bar gegangen. Wir waren dann auch die letzten die das Lokal verlassen haben. :)




die Dänen und Argentinier im Garten




Rosario ist eine bunte Mischung aus alten und neuen Häusern.





Das Häusermeer von Rosario


Obwohl ich am 23.11., auf dem Weg nach Montevideo, einige Stunden an dem Busbahnhof in Buenos Aires verbracht habe, sind alle meine Sachen erstaunlicherweise noch da. Ja, man hat versucht mich zu bestehlen. Aber irgendwie hatte ich wohl auch Glück.... Das Geld was auf dem Boden lag, eine Frau die sich schon seit einiger Zeit in meiner Nähe aufhielt hat mich darauf hingewiesen, war definitiv nicht meines und so habe ich es gar nicht angefasst. Wie mir später andere Leute berichteten, die die ganze Sache beobachtet hatten, genau die richtige Entscheidung. Die Diebe hätten wohl darauf spekuliert, dass ich meinen Rucksack für kurze Zeit unbeobachtet lasse während ich nach dem Geld greife. Das mein Rucksack in dieser Zeit ganz lautlos den Besitzer gewechselt hätte, kann man sich ja vorstellen.
In Montevideo war die Innenstadt schon am Samstag wie ausgestorben. Um die zu erwartende Leere, die am Sonntag ebenfalls auftritt, nicht noch mal ertragen zu müssen haben ich nach einer Nacht in Montevideo wieder meine Sachen gepackt und bin nach Colonia gefahren.



Erstaunliche Architektur in Montevideo


Das kleine Städtchen liegt am Rio de la Plata und hat schöne Strände und eine malerische Altstadt zu bieten. So bin ich dann am Sonntag durch die Altstadt gelaufen um am Montag, den Tag an dem meine Fähre nach Buenos Aires gehen sollte, am Strand zu verbracht.


Der Sonntag Nachmittag...




... und Sonntag Abend in Colonia



Der (alte?) Mann und das Meer


Gesellschaft haben mir Briana und Victroia geleistet. Beide studieren in B.A. und haben keine Notwendigkeit gesehen vor den großen Prüfungen, gerade mal 2 Tage später, den Tag mit Lernen zu verbringen. Sie waren auch auf der gleichen Fähre wie ich und so wurde mir in B.A. ein Taxi zum Hostel organisiert und der Fahrpreis vorher schon verhandelt. :)



Vom Baden zurück. Briana und Victoria. Steve musste da bleiben, der letzte Abend war zu lang!


Die nächsten Tage werde ich noch einige Leute, die mir in den weiten von Argentinien schon über den Weg gelaufen sind, in Buenos Aires treffen und dann geht auch schon der Flug nach Sao Paulo.....


Schöne Grüße aus Buenos Aires


André

PS: Natürlich freue ich mich schon wieder auf daheim, Jessica! Und nicht nur auf den Stollen, sondern auch alle Leute wieder zu sehen. Aber nach der Zeit die ich jetzt weg und relativ frei bin, fällt es auch ein wenig schwer sich wieder in dem Alltag daheim zurecht zu finden, glaube ich zumindest....

Also lass euch versichert sein, ich freue mich! :)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Na fein, da bin ich aber beruhigt! :-) Mittlerweile kannst du ja wirklich schon die Tage bis zum Abflug zählen. Bin gespannt, wann wir dich in Deutschland dann zu Gesicht bekommen. Da stehen ja sicherlich dann einige Leute Schlange, ne? ;-)

Lass dir's gut gehen! Jessica