Donnerstag, 24. Mai 2007

Der Mai in Australien

Und schon wieder ist eine Weile vergangen...

Als wir dann also so lange Zeit nur Geld ausgegeben haben, mussten wir auch wieder was verdienen. Also auf in die etwas größeren Städte, die dann hier so um die 50000 Einwohner haben und dort haben wir uns um Arbeit gekümmert. Zuerst sind wir nach Rockhampten gefahren, DAS Rindfleischzentrum Australiens, aber nachdem wir uns umgesehen haben und leider nichts finden konnten, was wir ohne eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben, hätten machen können sind wir, schon leicht genervt nach Mackay aufgebrochen. Dort angekommen haben wir die erste Nacht am größten Kohlehafen von QLD geschlafen, leider haben wir so spät in der Nacht nichts anderes gefunden. Aber bei dem permanenten Geräusch der Kohleförderanlagen kann man auch gut einschlafen. Wir waren ja auch alle müde genug. Beim ersten Morgenlicht konnten wir dann erstmal erkennen, was das für eine riesige Anlage war...














Kohlehafen bei Mackay
Aber auch dort kann man nicht ohne spezielle Genehmigungen arbeiten.
Also direkt ins Zentrum und in die zwei Hostels. In einem war sogar eine Stelle für Maler ausgeschrieben. Wir haben angerufen und sind am nächsten Tag, nachdem wir die "Baustelle" angeschaut hatten auch genommen worden. Holly, unsere Chefin, war eigentlich ziemlich durchgeknallt. Sie lebt in Sydney und arbeitet in Mackay. Dort hat sie sich dann auch gleich 3 Häuser gekauft und will die jetzt nacheinander wieder schön machen. Und wir sind teil dieses Planes gewesen. Also wir dann am Montag in dem Chaos, wo Holly übrigens auch geschlafen hat, angefangen haben, wussten wir gleich, dass wir dass keine Woche lang machen wollen. Außerdem war der Verdienst mit 12,50 Aus$ recht gering.
Zum Glück hatten wir am Morgen auf der örtlichen Schiffswerft nach Arbeit gefragt und am nächsten Tag haben wir dann für 17 AUS$ ein Schiff sauber gemacht, Türen angebaut und ein Lager aufgeräumt. Nach 3 Tagen Arbeit waren wir auf jeden Fall alle sehr stolz auf uns :) und waren der Meinung uns einen Urlaub im Urlaub verdient zu haben. Also haben wir am 03.05. wieder mal das Zelt gepackt, den Tank gefüllt und sind in Richtung Norden, nach Airlie Beach aufgebrochen.













Auf meinem Boot bin ich der Kapitän :)

In Airlie Beach angekommen haben wir uns erstmal einen Zeltplatz gesucht, was sich trotz der Vielzahl der Zeltplätze als nicht so einfach herausstellte. Aber wir haben letztlich in Airlie Cove einen schönen gefunden. Die Arbeitssuche hat sich dann wieder einmal als sehr nervenzehrend herausgestellt. Wir haben unsere Lebensläufe an Jobagenturen und auch an Hostels verteilt, aber bis zum heutigen Tag hat noch keiner angerufen. Da wir auch noch an einem langen Wochenende in Airlie waren, in Australien ist Labour Day am 07.05. haben wir das Wochenende recht ruhig verbracht und wollten dann am Montag ein Boot mieten, zum Glück hat Mirko einen Open See Lizenz, aber auch das stellte sich als sehr schwer raus. Erstens waren viele Boote, die wir uns hätten leisten können, schon vermietet und zweites hat der Wind ziemlich aufgefrischt. Das bedeutet dann auf der See Wellen bis zu 2,5 Meter und man hat uns von einer Bootsfahrt abgeraten.
Nachdem Airlie und die Whitsundays also auch nicht so toll für uns waren sind wir am Mittwoch, den 09.05. nach Bowen, bekannt von Frank's Posts, aufgebrochen.

In Bowen, führte uns der erste Weg zum Filmset. Hier in Bowen wird ja ein Hollywood Streifen gedreht, auch schon von Frank bekannt :), und wir wollten das Set natürlich auch sehen. Vielleicht kann man ja da auch arbeiten? Wir haben uns dann von den stolzen Einwohnern Bowens alles ganz genau über den Film erklären lassen und sind dann zum Produktionsbüro gefahren um uns für einen Job zu bewerben, also wieder mal den Lebenslauf abgeben.
Nicht vergessen dürfen wir den Segeltrip. Die Mitglieder des lokalen Yachtclubs veranstalten jeden Mittwoche eine kleine interne Regatta und nehmen auf den Yachten dann eine kleine Crew mit. Wir waren als Crew bei Berry. Nach einigen harten Wendemanövern, hohen Wellen, ordentlich Schräglage im Wasser, ich habe ja gedacht es ist nur auf dem Motorrad möglich :-), einem nassen Arsch und einem super Sonnenuntergang stand unsere Yacht als Gewinner fest. Darauf haben wir dann mit allen Teilnehmern im Yachtclub mit Rum angestoßen.














Sonnenuntergang an Bord












unser Skipper (links) und Co-Skipper kämpfen mit dem Wind, den Wellen und um den Sieg!

Am Abend haben wir dann einen Zeltplatz direkt am Highway gefunden und unsere kleine Zeltstadt wieder aufgebaut. Leider war der Wind so stark, dass unser großes Zelt einer kleineren Variante weichen musste. Und etwas später hat sogar das Telefon geklingelt und man hat uns einen Job für Freitag bei der Filmproduktion angeboten. Nichts besonderes, wir müssten nur einen Seecontainer entladen.
Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass der Job doch etwas Spezielles ist. Wir haben mit dem Chef der Spezialeffekt- Firma einen Container voller Gewehre ausgeladen.
















Möhre und ich in der Waffenkammer
Alles Waffen aus dem zweiten Weltkrieg. Und da es alles Originale sind, steckt in jeder Waffe Geschichte. John, der Chef, konnte uns auch noch viele andere Geschichten aus seiner Familie, sein Urgroßvater war zum Beispiel 2. Gouvanouer von Hongkong, erzählen. Und weil wir nach John's Meinung auch recht gut gearbeitet haben, hat er uns bei der Produktionsfirma auch noch eine Empfehlung gegeben.

Leider hat uns diese Empfehlung bis Montag nichts gebracht, deswegen sind wir von Bowen in Richtung Norden, nach Ayr gestartet um am nächsten Tag an den Burdekin Dam zu fahren. Der Dam ist über 50 km Piste zu erreichen und wir waren froh, als wir endlich am Damm angekommen sind. Aber es hat sich gelohnt. Der See, der durch den Damm entstanden ist, ist ca. 100 km lang und ist je nach Jahreszeit bis zu 20 km breit. Die Staumauer dann entsprechend groß!













Staumauer am Burdekin Damm

Am nächsten Tag ging es dann wieder über 150 km Staubpiste und 200 km Asphaltstrasse nach Charters Towers. Aber vorher mussten wir am Koala Roadhouse und am örtlichen Pub vorbei. Die Besitzer dieser zwei Häuser und weiter 18 haben sich in Mt. Coolon versammelt. Von Zeit zu Zeit kommen die Farmer aus dem Umland ins Pub um sich bei einigen Biers zu vergnügen. Die Fotos die im Pub aushingen haben deutlich gezeigt, dass es auch im Outback jede Menge Spaß gibt!
Nach diesem anstrengenden Tag sind wir früh ins Bett um am nächsten Morgen nach Townsville aufzubrechen.

In Townsville sind wir nur eine Nacht geblieben, weil mir ein Anruf vom Filmteam einen Job in Aussicht gestellt hat und die Vorstellung dafür am nächsten Tag geplant war. Leider hat sich bei der Ankunft in Bowen rausgestellt, dass die Leute vom Film nicht gerade zuverlässig sind, der Job war weg und wir sind umsonst nach Bowen gehastet. Von Bowen hatten wir an diesem unglückseligen Freitag dann endgültig die Nase voll. Trotzdem haben wir uns entschieden 2 weiter Tage dort zu bleiben um am Samstag zu angeln und am Sonntag eine Segeltour, wie das letzte mal mit dem örtlichen Yachtclub zu machen.

Sonntag um eins ging es dann los. 12 Bier für Berry (unseren Skipper), Moehre, Marta und mich sollten wohl reichen. Bei relative wenig Wind haben wir drei dann das Boot gesteuert und bis zur letzten Boje ging auch alles ganz gut. Berry hat viel von sich und seiner Familie erzählt und nach den 12 Bier hatten wir auch alle eine Menge Spaß. Dann kam die letzte Boje, ich habe sie backbord gekreuzt aber eigentlich sollte wir sie steuerbord kreuzen, also noch eine Ehrenrunde um die Boje. Für die Wertung beim rennen war es weniger schlimm, wie für Mirkos Sonnenbrille. Die ging bei der Hektik die plötzlich an Deck herrschte über Bord. Jetzt kann er sich wenigstens endlich eine neue kaufen und muss sie nicht ein zweites mal mit Klebeband flicken. :)














Marta hat das Ruder fest in der Hand! Möhre hat auch noch seine Sonnenbrille.

Am Montag ging es dann aber auf nach Ayr, eine kleine Stadt vor Townsville und schon von der letzten Woche bekannt.
An unserem bekannten Übernachtungsplatz haben wir J.J. kennen gelernt. Abends hat er uns dann zu einem guten Fischspot mitgenommen aber ohne den richtigen Köder kann man eben nichts fangen. Aber er hat ja auch noch zwei Quads daheim und morgen könnten wir ja mit richtigen Köder und den Quads zu einem wirklich gutem Spot fahren. Gesagt, getan. Am Dienstag um 10 ging es mit den Quads, Mirko und Marta hatten ihr eigenes und ich bei J.J. hinten drauf über den Sandstrand, durch Mangrovenwälder und auch durch die See zum Leuchtturm. Jetzt weiß ich auch warum die Quads auch ATV heißen! :)


Marta und ich in den Mangorven

Möhre rettet J.J. aus dem Schlamm :)
Nachdem wir nach 2 Stunden wieder mal nichts gefangen hatten und J.J. meinte wir sollten lieber schnell zurück weil die Flut kommt habe ich diesmal das Steuer des zweiten Quads übernommen. Und wieder war es eine Höllenfahrt zurück. der ganze Spaß hat uns dann zusammen gerade mal 50 Dollar und 6 Bier gekostet! Was für ein Glück, dass wir J.J. kennen gelernt haben!

So, das sind die Ereignisse der letzten Tage.


Bald habe ich mich zu entscheiden, ob ich mit Mirko un Marta weiter nach Darwin fahre, oder in Cairns bleibe, weil da am 28.06. mein Flug nach Melburne geht.


Bis bald.....

Sonnige Grüsse aus Townsville!

André

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