Montag, 17. September 2007

Der etwas andere Weg nach Bolivien

Der letzte Post endete mit unserer bevorstehenden Fahrt nach Puerto Maldonado.
Haben wir erwaehnt das es wahrscheinlich ein Abenteuer werden wuerde? Das war es dann auch: insgesamt 16 Stunden waren wir in dem Bus und nachdem er Cusco verlassen hatten, ging es zuerst ueber die Anden. Dazu musste der Bus ca. 1000 Hoehenmeter machen und scheinbar hatte es der Fahrer eilig. Jedefalls gab es, nachdem er den Bus zu knapp am Abhang vorbeizirkelte ein wenig Aufregung in dem Bus und die einheimischen Fahrgaeste sind erstmal laut geworden. Danach ist er dann lieber etwas langsamer gefahren. In der Nacht war dann auch nicht viel mit Schlafen. Die Strassen waren ja zum groessten Teil nicht asphaltiert und somit wurden wir alle ganz schoen durchgeschaukelt. Nach einem Reifenwechsel in der Nacht um eins sind wir gegen 10 in Puerto angekommen.


Der naechtliche Reifenwechsel am Bus

Das erste Hostel war auch gleich wieder das Beste und so haben wir ein schoenes Zimmer mit TV und eigenem Bad an diesem Tag ausgiebig genutzt. Schlafen und auf jeden Fall duschen war angesagt. In der Stadt, die zwar sehr nahe an der bolivianischen Grenze ist, gibt es aber leider keinen Bus nach Bolivien. Die einzige Moeglichkeit sind Frachtboote, die aber zwischen 2 und 7 Tagen bis zum naechsten Ort in Bolivien brauchen. Also haben wir uns nach 2 Tagen Ruhe (Frank war ein wenig geschlaucht und gesundheitlich angeschlagen) ein Taxi bis zur brasilianischen, ja wir mussten ueber Brasilien nach Bolivien fahren, Grenze genommen.

Verladen unseres Fahrzeugs auf die Faehre bei Puerto Maldonado in Peru

Auf der Fahrt nach Iñapari, es gibt viele Braende hier im Busch :(


In der "Grenzstadt Iñapari" mussten wir dann wieder mal warten, diesmal auf ein Taxi nach Bolivien. Die Zeit haben wir uns mit den brasilianischen Taxifahren vertrieben. Die haetten uns zwar gern nach Cobija, unserem naechsten Ziel gefahren, aber zu zweit im Auto nur fuer den doppelten Preis. Da wir weder spanisch noch portugiesisch wirklich sprechen, waren die Gespraeche allerdings auf wenige Themen begrenzt, zum Beispiel auf Autos. In Brasilien gibt es ja jede Menge VW und so mussten wir dem Fahrer erstmal bestaetigen, dass sein VW ein gutes Auto ist.

Unser Fahrzeug fuer Brasilien, ein VW Santana

In Cobija, der Grenzstadt von Barsilien-Bolivien, gehen die Uhren dann auch noch mal anders. Im Zentrum der Stadt reiht sich ein Export-Import Laden neben dem Anderen und bietet der etwas wohlhabenderen brasilianischen Kundschaft alle moeglichen Waren an. Die Grenze zu Brasilien besteht aus einer Bruecke ohne Kontrollposten und somit steht dem freien Warenaustausch nix im Wege!


Die Grenzbruecke von Brasiléa nach Cubija
Auch wir sind ohne jegliche Einreisformalitaeten ueber die peruanisch-brasilianische Grenze gefahren. Allerdings wurden wir auf der Fahrt nach Cobija einer harten Probe unterzogen.
Auf halber Strecke ueberholt uns ein grosser Pick-up und nach kurzem Blick in unser Fahrzeug wurde fluechtig eine Marke gezeigt und unser Taxi ausgebremst. In Sekundenschnelle kommen zwei junge Burschen zu unserem Auto, die Pistole schon im Anschlag. Wir wussten gar nicht, wie uns geschieht und sind erstmal wie versteinert im Auto sitzen geblieben. Nach der Aufforderung der zwei Beamten, ja es war dann doch Polizei, sind wir auch ausgestiegen und einer hat das Gepackt durchsucht waehrend der Andere uns mit seiner Pistole "in Schach" gehalten hat. Nach 2 Minuten war alles schon wieder vorbei und wir konnten weiterfahren. Fuer den Rest der Fahrt gab es allerdings nur noch ein Gespraechsthema!
In Cobija ist der englischen Sprache leider keiner maechtig und so war es nicht ganz einfach einen Transport ins Landesinnere von Bolivien zu organisieren. Den Bus, den wir zuerst ins Auge gefasst haben, haben wir bald wieder als Transportmittel ausgeschlossen, zu lang waren uns 2 Tage im Bus und wir haetten auf die Abfahrt auch noch 3 zusaetzliche Tage warten muessen, da die Busse nach Trinidad oder Rurrenabaque hier nur Samstags abfahren. Also sind wir am 20.09. mit Transportes Aéreos Militares nach Trindad geflogen.

Unser Flieger von TAM

Auf jeden Fall haben sie ungewoehnliche Sitzlehnenverstellungen ;-)

Hier sind wir nun schon seit 5 Tagen, wahrscheinlich weil es in der Stadt so schoen ist! Treffpunkt vieler Einwohner ist der Plaza Principal und vor allem die umliegenden Strassen.

Eine sehr grosse Statue am Placa in Trinidad


Der Delfin-Brunnen im Zentrum des Plaza Principal in Trinidad

Reisen macht muede!!! ;-)

Hier werden in den kuehleren Abendstunden Runden auf dem Roller gedreht. Dabei wird sich unterhalten, telefoniert oder eben einfach nur sich praesentiert! Lustig anzusehen, wenn mancher Roller und das dazugehoerige Maedel schon das fuenfte mal vorbei faehrt.
So ist es wunderbar, sich einfach an oder auf den Plaza zu setzen und dem Treiben zuzuschauen. Die richtige Entspannungsphase nach all den Sehenswuerdigkeiten die wir mit Markus in Peru angesteuert haben.

In Trinidad wird natuerlich Sonntag nachmittags auch Fussball gespielt und wir haben uns den 4:0 Sieg der Heimmannschaft live im Stadion angekuckt.

Im Stadion von Trinidad waehrend des Spiels

Auch hier gibt es Deutschland-Fans :-)

Seit heute morgen sind wir dann also schon in Santa Cruz, nachdem wir letzte Nacht eine 10h-Busfahrt hinter uns gebracht haben...

Schoene Gruesse in die Heimat!!!

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

"Die Zeit haben wir uns mit den brasilianischen Taxifahren vertrieben." Hier stellt sich die Frage, was habt ihr getrieben. Bei Taxifahrerinnen wäre das ja ok, aber so!!?? NeNe ;-)

Ich werde jetzt übrigens noch mal schnell nach Ägypten fliegen :-) ALL IN natürlich....Muss mich noch eine Woche von Euch und im speziellen von den sportlichen Wanderungen mit Fränki erholen ;-)

Sonst läuft alles supi hier in Deutschland. Das Arbeitsleben hat mich wieder und seit ich zurück in Deutschland bin, scheint auch wieder die Sonne *grins*.

Ach ja, was ich Euch noch sagen wollte...die Erde ist verdammt ruhig hier ;-)

Na dann lasst es euch mal gut gehen...
Gruß
Markus

Anonym hat gesagt…

Servus Andre und Frank,

ihr habt ja mal wieder was erlebt...tsstss. Bis auf die Geschichte mit der Pistole kann man wirklich neidisch werden.

Fuer mich gehts in 3 Wochen wieder in die Heimat. Dann ist erstmal Urlaub angesagt :-)

Habt noch ne gute Zeit,

Sina